Van der Bellen fischt Khol- und Griss-Wähler

Alexander Van der Bellen hat bei seinem Stichwahl-Sieg in Vorarlberg am Sonntag vor allem von den Griss- und Khol-Wählern aus dem ersten Wahlgang profitiert. Das zeigt die Wählerstrom-Analyse des SORA-Instituts.

Die Wählerstrom-Analyse des SORA-Instituts basiert - vereinfacht gesagt - auf Vor- und Nachwahlbefragungen einer statistisch repräsentativen Gruppe von Wählern, die hochgerechnet werden. Laut dieser Analyse hat Van der Bellen in Vorarlberg vor allem von den Griss- und Kohl-Wählern des ersten Wahlgangs profitiert.

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Wählerstrom-Analyse für Vorarlberg

Wo fischte Norbert Hofer (FPÖ) seine Stimmen und von wo kommen die Alexander-Van-der-Bellen-Stimmen. Den Anfang im Video macht Hofer.

Über 70 Prozent von Griss und zwei Drittel von Khol

35.000 Vorarlberger hatten im ersten Wahlgang die unabhängige Kandidatin Irmgard Griss gewählt. 25.000 davon konnte Alexander Van der Bellen in der Stichwahl für sich gewinnen - Norbert Hofer 8.000.

Auch bei den Wählern von ÖVP-Kandidat Andreas Khol wählten im zweiten Wahlgang zwei Drittel den von den Grünen unterstützten Van der Bellen, 5.000 stimmten für den FPÖ-Kandidaten Hofer. In Vorarlberg gilt quasi: deutlich mehr schwarz-grün als schwarz-blau.

Am häufigsten unterstützt wurde Norbert Hofer übrigens von ehemaligen Lugner-Wählern - und zwar zu 65 Prozent. Bei den ehemaligen Nicht-Wählern hat dann wieder Van der Bellen in Vorarlberg die Nase vorn.

Briefwahl: Unterschiedliche Prognosen

880.000 Briefwahlkarten wurden angefordert - von diesen angeforderten Wahlkarten sind laut Innenministerium tatsächlich rund 740.000 verwendet worden. Christoph Hofinger vom Wahlforschungsinstitut SORA geht davon aus, dass Van der Bellen davon profitieren könnte - und zwar mit über 60 Prozent der Wahlkartenstimmen.

Dass das ARGE-Institut zu einem anderen Prognose-Ergebnis kam, liege daran, dass hier verschiedene Hochrechnungsmodelle verwendet wurden, laut Hofinger vergleichbar mit den verschiedenen Wettervorhersagemodellen.

Die Prognose des SORA-Institut basiert auf den Ergebnissen und der Stimmenverteilung des ersten Wahlganges am 24. April, so Hofinger und unterliegt einer Schwankungsbreite von 0,7 Prozent. Allerdings habe es noch nie eine so große Anzahl an Wahlkarten gegeben und gleichzeitig ein derart knappes Ergebnis. Und: Wie gut diese Modelle am Ende seien, zeige sich wohl erst nach der Auszählung jeder einzelnen Stimme.