Spielzeit unter dem Motto „Entwürfe“

Wie soll mein Leben aussehen? Wie soll die Gesellschaft aussehen, in der ich gerne lebe? Das fragt sich das Vorarlberger Landestheater in der kommenden Spielzeit: Das Motto lautet „Entwürfe“.

Das Vorarlberger Landestheater wird seit sieben Jahren von Intendant Alexander Kubelka geleitet und will auch in der kommenden Spielzeit 2016/17 ein „anspruchsvolles und gleichzeitig unterhaltendes Programm“ bieten. Unter dem Jahresthema „Entwürfe“ sind insgesamt 16 neue Produktionen geplant, davon vier Ur- und Erstaufführungen. Dazu werden fünf Stücke aus der laufenden Saison übernommen. Das gaben Kubelka und die ab Herbst neue leitende Dramaturgin Britta Kampert bei der Spielplan-Pressekonferenz am Mittwoch im Bregenzer Theater am Kornmarkt bekannt.

Start mit Musiktheater

Inhaltlich wird das laufende Motto „Der Garten der Lüste“ nach dem Triptychon von Hieronymus Bosch weiterverfolgt, etwa gleich zur Saisoneröffnung am 22. September mit „Das Paradies oder nach Eden“. Das von Hieronymus Bosch inspirierte Libretto für das Musiktheaterstück verfasste Bachmann-Preisträgerin Maja Haderlap als Auftragswerk des Vereins der TheaterFreunde Vorarlbergs. Die Komposition der musikdramatischen Reprise stammt von der slowenischen Komponistin Nana Forte (35), Regie führt der Triestiner Igor Pison, die musikalische Leistung übernimmt der Vorarlberger Benjamin Lack.

„Mein Kampf“ ab Jänner 2017

Mit der klassischen Komödie „Der Geizige“ von Moliere wird der Spielplan am 18. Oktober fortgesetzt, bevor am 4. November Peter Turrinis Schauspiel „Josef und Maria“ in der Kubelka-Inszenierung (2015) vom Düsseldorfer Schauspielhaus übernommen wird. Ab 14. Jänner 2017 steht das Schauspiel „Mein Kampf“ von George Tabori auf dem Programm. Am 1. Februar hat die jährliche Opernproduktion in Kooperation mit dem Symphonieorchester Vorarlberg im Kornmarkttheater Premiere: „Orpheus und Eurydike“, die erste italienische Reformoper von Christoph Willibald Gluck, in der Inszenierung von Intendant Kubelka, Dirigent ist Michael Hofstetter.

„Jugend ohne Gott“ mit Jugendclub

Am 10. März kommt das Schauspiel „Jugend ohne Gott“ von Ödön von Horvath unter Mitwirkung des Jugendclubs 16+ heraus. Am 1. April folgt das Schauspiel mit Musik „Fellinis Schiff der Träume“ nach dem gleichnamigen Film von Federico Fellini. Als österreichische Erstaufführung kommen ab 6. Mai zwei Stücke von Sibylle Berg: „Und jetzt: Die Welt“ sowie „Und dann kam Mirna“. Mit Schillers „Jungfrau von Orleans“ an der Außenspielstätte vor der Wallfahrtskirche Maria Bildstein klingt die Saison am 24. Mai klassisch aus.

Auftragswerk noch in Arbeit

Die Termine im Großen Haus werden durch Produktionen im Kleinen und Theater-Cafe ergänzt. Unter anderem schreibt Rafael Spregelburd noch am Auftragswerk „Die Hölle“ nach Hieronymus Bosch; wer die Uraufführung im Februar 2017 inszeniert, ist noch offen. Als Uraufführung ist für Anfang Februar auch ein Kinderstück von Alexandra Helmig vorgesehen: „Nachts - Warum Erwachsene so lange aufbleiben müssen“.