Wachsleichen auch in Vorarlberg möglich

Jeder dritte Friedhof in der Schweiz und in Deutschland hat ein Problem mit Wachsleichen. Das sind Leichen, die aufgrund verdichteter lehmiger Böden nicht verwesen. Wachsleichen sind auch in Vorarlberg möglich.

In Vaduz wurden vor wenigen Tagen bei der Auflösung von Gräbern nach über 25 Jahren guterhaltene Wachsleichen entdeckt. Der Grund dafür ist eindeutig: Wenn der Boden sehr lehmig, tonig und schlecht durchlüftet ist oder Staunässe hinzukommt, verwesen die Leichen oft nicht: Eiweiße und Fette bilden Wachse, die den Körper konservieren.

Hard ergreift Vorsichtsmaßnahmen

In Hard beispielsweise werden auf dem Friedhof entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen, damit solche Zustände verhindert werden können, erklärt Bianca Markowitz von der Gemeinde. Das gilt auch für andere Ortschaften in Vorarlberg. Um Wachsleichen entgegenzuwirken, muss laut Markowitz eine Mindestruhezeit von 15 Jahren sowie eine Mindesttiefe eingehalten werden.

Das Problem löst sich mittlerweile jedoch auch von selbst. Von 100 Bestattungen seien nur mehr fünf Erdbestattungen, so Markowitz. Genaue Aufzeichnungen bezüglich Wachsleichen in Vorarlberg oder in ganz Österreich gibt es laut Christoph Feuerstein, Bestatter und ehemalige Innungssprecher nicht.