Mordversuch an Türsteher: Ermittlungen laufen

Nach dem Mordversuch an einem 47-jährigen Türsteher des Nachtclubs Sender laufen die Ermittlungen weiter auf Hochtouren. Der Mann war Samstagnacht bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung in der Disco mit einem Messer lebensgefährlich verletzt worden.

Das Opfer sei inzwischen ansprechbar und kann am Montag vielleicht schon befragt werden, so Norbert Schwendinger vom Landeskriminalamt am Montagvormittag gegenüber dem ORF Vorarlberg. Von der Befragung erhoffen sich die Ermittler Einzelheiten zum Tathergang und Hinweise auf das Motiv. Vier Männer, die nach dem Vorfall bereits verhaftet wurden, schweigen nach wie vor.

Mehrere Männer gingen auf Türsteher los

Zu der Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen kam es am Sonntag gegen 4.00 Uhr im Nachtclub Sender in Lustenau. Zunächst wurde ein 37-jähriger Beschäftigter des Lokals durch einen Schlag auf den Kopf verletzt. Dann gingen mehrere Männer, die laut Polizei einer ausländischen Rockergruppe zuzuordnen sind, gegen den 47-jährigen Türsteher mit Gewalt vor.

Eine noch unbekannte Anzahl von Männern schlug mit Fäusten und Füßen auf den Türsteher ein. Anschließend stach ein 30-jähriger Mann mehrfach auf den bereits verletzten, auf dem Boden liegenden Türsteher ein und verletzte ihn durch mehrere Stiche und Schnitte lebensgefährlich.

Cobra nimmt vier Verdächtige fest

Das Opfer wurde schwer verletzt und im LKH Feldkirch notoperiert. Der Zustand des Mannes ist zwischenzeitlich stabil. Die Tatverdächtigen flüchteten mit mehreren Fahrzeugen vom Tatort. Vier Tatverdächtige wurden gegen halb fünf am Sonntagmorgen in einem Fahrzeug beim Zollamt Höchst angehalten und mit Unterstützung des EKO Cobra festgenommen.

Hinweise zu weiteren Tatverdächtigen liegen noch nicht vor. Bei den festgenommenen Personen handelt es sich um Männer im Alter zwischen 22 und 37 Jahren. Die Beschuldigten sind nicht geständig. Die Ermittlungen werden vom LKA Vorarlberg in Zusammenarbeit mit der Polizei Lustenau geführt.

Deutsche Polizei entdeckt Straftäter

Norbert Schwendinger vom LKA sieht nach derzeitigem Erkenntnisstand keinen Zusammenhang mit dem am Sonntag stattfindenden Treffen der Osmanen Germania im benachbarten Lindau. Mehrere hundert, dieser ebenfalls rockerähnlichen Gruppierung, reisten aus ganz Deutschland an und wurden in Lindau durch engmaschige Großkontrollen der Polizei empfangen.

Dabei wurden mehrere Verstöße gegen das Waffen- und das Betäubungsmittelgesetz festgestellt, so Alexander Resch von der Polizeidirektion Kempten. Auch ein mit Haftbefehl gesuchter Mann wurde aufgegriffen, weil er noch eine Geldstrafe offen hatte. Das Treffen verlief laut Resch, wohl wegen des starken Polizeiaufgebots, störungsfrei. Mehr dazu in Rocker sorgen für Polizei-Großaufgebot.

Zeugenaufruf des Vorarlberger LKA

Besucher des Nachtclubs Sender, die Wahrnehmungen zum Tatablauf oder zur Flucht der Täter machen können, ersucht die Polizei beim Landeskriminalamt Vorarlberg unter 059133-80-3333 oder der Polizeiinspektion Lustenau unter 059 133 8144-100 anzurufen.