„Friedwald“ lässt auf sich warten

Bestattungen außerhalb von Friedhöfen sind in Vorarlberg nicht möglich. Die Initiatoren eines „Friedwaldes“ geben dennoch nicht auf. Nach wie vor läuft die Suche nach einem geeigneten Standort für Baumbestattungen.

Der erste Bestattungswald in Österreich wurde vor acht Jahren in Wien gegründet. Die Urnen der Verstorbenen können an den Wurzeln der Bäume beigesetzt werden. In Vorarlberg gibt es im Unterschied zu anderen Bundesländern weiterhin keine Naturbestattung. Das Gesetz sieht lediglich vor, dass ein Teil der Asche des Verstorbenen bei einem Angehörigen aufbewahrt werden kann.

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Alle Bemühungen für einen Friedwald in Vorarlberg blieben bisher ohne Erfolg. Dennoch ist das Thema Waldbestattung in Vorarlberg ist noch nicht erledigt.

Claus Kergl, Geschäftsführer des Krematoriums in Hohenems, sagt, es würden weiterhin Standorte für einen Friedwald geprüft. Vor rund fünf Jahren brach eine heftige politische Diskussion über das neue Bestattungs-Gesetz aus. Weiterhin unerfüllt blieb die Forderung, die Urne auch außerhalb eines öffentlichen Friedhofs - in einem Waldstück - beisetzen zu können.

Teil der Asche bleibt auf dem Friedhof

Ein Teil der Asche des Verstorbenen muss immer auf einem öffentlichen Friedhof beigesetzt werden. Die Überlegung des Gesetzgebers: Keinem Angehörigen oder Hinterbliebenen soll der Zugang zum Grab verwehrt werden. Alle Bemühungen für einen Friedwald in Vorarlberg blieben bis jetzt ohne Erfolg.

Kergl, einer der Initiatoren, begründet das mit der schwierigen Suche nach einem entsprechenden Standort. Die Voraussetzungen müssten passen. Der Ort muss würdevoll sein, der Gemeinde passen und von Hinterbliebenen und der Bevölkerung in Zukunft angenommen werden, so Kergl.

Waldbestattung im Ausland möglich

Die Urne kann heute schon in einem Friedwald im Ausland beigesetzt werden. Die Nachfrage ist allerdings sehr gering, heißt es bei der Betreibergesellschaft des Friedwalds in Mammern in der Schweiz. Auch die Bestatter in Vorarlberg bestätigen, dass es nur wenig Nachfrage nach Baumbestattungen gibt. Innungsmeister Peter Marent spricht von einige Anfragen, vielleicht wegen der hohen Kosten von Waldbestattungen.

Für Krematoriums-Geschäftsführer Claus Kergl ist das Thema Friedwald nicht erledigt, selbst wenn der Bedarf nur gering ist. Weitere Projekte befänden sich im Anfangsstadium und in der Prüfung. Der Gemeindeverband kläre einen möglichen Standort ab.