Keine Nachfrage nach Zeugnis-Beratungen

Zur Vergabe der Halbjahres-Zeugnisse am vergangenen Freitag boten Schulpsychologen im ganzen Land Beratungen für Schüler und Eltern an. Genutzt wurde dieses Angebot aber nicht.

Eigentlich hätten die Experten für Fragen im Zusammenhang mit Noten, Lehrern oder dem weiteren Bildungsweg bereitstehen sollen. Laut dem Leiter der Schulpsychologie Vorarlberg, Walter Bitschnau, gab es am vergangenen Freitag nur eine einzige Anfrage bei den Beratungsstellen - und die betraf nicht etwa das Zeugnis, sondern das allgemeine Thema Legasthenie.

Rossbacher: Lehrer unter Druck

Offenbar herrscht am Zeugnis-Tag kein Gesprächsbedarf, was die Noten betrifft. Was verwunderlich ist, sind die heimischen Lehrer laut Pflichtschul-Lehrervertreter Armin Rossbacher bei der Notengebung doch einem immer größeren Druck ausgesetzt.

Zugenommen habe vor allem der Druck in der vierten Klasse Volksschule - dann also, wenn die Entscheidung zwischen Mittelschule oder AHS fällt. Es würde viele Eltern geben, die bessere Noten für ihre Kinder einfordern, sagt Rossbacher. Eine Lösung, um den Notendruck von den Lehrern zu nehmen, wäre für ihn die Einführung der Gesamtschule.