Wegen Arbeitszeitgesetz: Neue Ärzte gebraucht

Das neue Ärztearbeitsgesetz macht die Einstellung zusätzlicher Ärzte notwendig. Insgesamt werden 35 Nachwuchskräfte gebraucht, 15 wurden bereits rekrutiert, heißt es von der Krankenhausbetriebsgesellschaft.

Ende März laufen die von den Ärzten unterschriebenen „Opt-out“-Erklärungen aus. 90 Prozent der Ärzte stimmten in solchen Erklärungen zu, bei Bedarf länger als die vorgesehenen 48 Stunden zu arbeiten. Damit die 48-Stunden-Woche schlussendlich für alle eingehalten werden kann, müssen etwa 35 neue Ärzte eingestellt werden, sagt KHBG-Personalleiter Markus Schuler.

Schon 15 Ärzte wurden zusätzlich rekrutiert. In einigen Abteilungen, etwa der Anästhesie am LKH Feldkirch, gebe es mittlerweile kein Problem mehr, so Schuler. Der Mangel an Fachärzten in den Bereichen Psychiatrie oder Radiologie bereite hingegen Schwierigkeiten. Man hoffe, in den nächsten Wochen und Monaten Ärzte zu finden. Sollte das misslingen werde man die Ärzte ersuchen, eine weitere Erklärung zu unterschreiben.

Ärzte arbeiten noch 52 Wochenstunden

Wann genau alle 700 Ärzte nur mehr 48 Stunden arbeiten, steht laut Schuler noch in den Sternen. Die Stimmung an den fünf Landeskrankenhäusern sei aber gut. Denn es habe keine Gehaltseinbußen gegeben, obwohl kürzer gearbeitet werde. Die Gehälter sind gestiegen - insgesamt um rund fünf Millionen Euro.

Derzeit arbeiten die Ärzte im Schnitt rund 52 Stunden pro Woche. Der Sprung in Richtung 48-Stunden-Woche sei daher laut Schuler machbar. Zufrieden zeigt sich auch Ärztekammerpräsident Michael Jonas. Mit der Umstrukturierung der Arbeitszeiten im September sei eine gute Grundlage geschaffen worden, so Jonas.

Abteilungen mit Personalproblemen

Inzwischen sei deutlich mehr Personal angestellt worden, das komme Ärzten und auch Patienten zugute, weil überlange Arbeitszeiten damit nicht mehr bei jedem Arzt nötig sind. Auch Jonas bestätigt aber, dass es in einigen wenigen Abteilungen nach wie vor Personalprobleme gebe. Das hänge oft auch mit offenen Personalentscheidungen wie Pensionierungen zusammen, so Jonas. Gegenüber den angespannten Zeiten vor 2011 habe sich die Situation aber deutlich verbessert.