Frühe Sprachförderung zeigt erste Erfolge

Bei der Sprachförderung von Kindern sei im Land schon viel erreicht worden, sagt Simon Burtscher-Mathis von der Integrationsstelle okay.zusammen leben. Auch die Eltern legten inzwischen mehr Wert auf Sprachförderung.

In Österreich ist laut Bildungsstudien wie dem PISA-Test der Leistungsabstand zwischen Migranten und „Einheimischen“ besonders hoch. Der Grund für Mängel bei der Sprachbeherrschung seien vor allem Bildungsdefizite der Eltern und soziale Probleme, sagen Experten. Um diese Schwierigkeiten zu beheben, wurde in den vergangenen Jahren auch im vorschulischen Bereich einiges geändert. So gibt es bereits ein verpflichtendes Kindergartenjahr. Geht es nach der Bundesregierung, so sollen es bald zwei verpflichtende Jahre im Kindergarten werden. Aber auch Vorarlberg sei sehr aktiv bei der frühkindlichen Sprachförderung, heißt es bei der Projektstelle für Integration okay.zusammen leben.

Soziales Umfeld wichtig für Sprachentwicklung

In den vergangenen Jahren habe sich in diesem Bereich sehr viel getan, sagt Simon Burtscher-Mathis, Bildungs-Referent von okay.zusammen leben. Die Politik habe reagiert und mehr Geld und qualifiziertes Personal eingesetzt. Aber auch viele Eltern würden nun mehr Wert auf Sprachförderung legen. Und das sei mit entscheidend, sagt Burtscher-Mathis.

Eltern und soziales Umfeld seien für die sprachliche Entwicklung genauso wichtig wie Bildungseinrichtungen, schließlich verbrächten ja die meisten Kinder mehr Zeit außerhalb von Bildungseinrichtungen. Wichtig sei es zum Beispiel, alles, was man tue, sprachlich zu erklären und zu begleiten.

Bildungsstand der Eltern mit ausschlaggebend

Die Sprachprobleme von Kindern mit Migrationshintergrund seien oft vor allem Folge der geringeren Bildung der Eltern, sagt Burtscher-Mathis. Es sei klar, dass es Akademikern meist weniger schwer falle, den Spracherwerb zu unterstützen - bei ihnen gebe es etwa eine Buchkultur, es werde häufiger vorgelesen. Das alles unterstütze die Sprachentwicklung. In Familien, wo die Eltern nur Pflichtabschluss hätten, sei die Sprach- und Lesekultur meist anders. Dass der Bildungstand eine Rolle spiele, lasse sich ganz einfach damit untermauern, dass auch Kinder aus bildungsfernen deutschsprachigen Familien Schwierigkeiten mit der sprachlichen Entwicklung hätten.

Weiterer Ausbau in frühen Bildungseinrichtungen

Die Sprachförderung müsse gerade in frühen Bildungseinrichtungen wie Spielgruppen und Kindergärten weiter ausgebaut werden, fordert Burtscher-Mathis. Genauso wichtig sei aber auch die verstärkte Begegnung von Kindern aus verschiedenen sozialen Gruppen im Alltag, denn davon könnten alle profitieren.

Wichtig sei beim Spracherwerb das gesamte Umfeld - die Nachbarn, der Fußballtrainer oder die Musiklehrerin, sagt Burtscher-Mathis. Besonders engagiert seien die „Netzwerk mehr Sprache“-Gemeinden wie Wolfurt, Rankweil, Frastanz, Hard und Bludenz. Dort würden sehr stark die Vereine, Ehrenamtliche oder auch die Bibliotheken eingebunden.

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