Stickereibranche im Umbruch

Die Vorarlberger Sticker kämpfen mit immer größeren Absatzproblemen. Vor allem die massive Geldabwertung im wichtigsten Exportland Nigeria und Billigkonkurrenz aus Asien machen ihnen zu schaffen. Unter anderem will man nun auf technische Stickerei setzen.

Die Zahl der Unternehmen sinkt schon seit längerem - allein in den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl der Stickereibetriebe in Vorarlberg auf 140 halbiert. Die Umsätze sind rückläufig, die Sticker seien gefordert, neue Märkte zu erschliessen, sagt Stickerei-Präsident Markus Riedmann.

Vor allem wenn man im modischen Bereich tätig bleiben will, braucht man Nischen, so Riedmann: Die große Masse werde in Fernost produziert. Stärken der Vorarlberger Betriebe seien Exklusivität, Design, die schnelle Lieferfertigkeit und das Liefern auch kleiner Mengen. Das schätze auch der Kunde.

Technische Stickerei als neues Standbein

Ein neues Standbein ist für viele Betriebe mittlerweile die technische Stickerei als Zulieferer für die Automobilindustrie oder die Medizintechnik. Das sei ein vielversprechendes Gebiet, sagt Riedmann, aber auch mit entsprechenden Anstrengungen verbunden. Die Vorlaufzeiten betrügen zwei bis drei Jahre, aber wenn, dann gebe es dafür auch langfristige Aufträge. Man hoffe, in diesem Bereich in den kommenden Jahren Fuß fassen zu können.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Edles beim Stickerball

Dorothea Schertler hat beim Stickerball mit Stickern über die Zukunft der Branche gesprochen.

Pensionierungen als Herausforderung

Eine weitere Herausforderung für die Branche sind anstehende Pensionierungn - viele Sticker werden laut Riedmann in den nächsten fünf bis zehn Jahren in Pension gehen und haben keine Nachfolger. Stillgelegte Produktionen hätten meist personelle Engpässe zur Folge. Deshalb werde man sich bemühen müssen, neue junge Leute in den Bereichen Design und Verkauf in die Branche zu bekommen.