Baubranche hofft auf Flüchtlinge als Hilfskräfte

Die heimische Baubranche blickt auf ein erfolgreiches Jahr mit Rekordumsätzen zurück. Jetzt hoffen die Bauunternehmer unter den anerkannten Flüchtlingen neues, geeignetes Personal zu finden.

Die heimische Baubranche beschäftigt derzeit knapp über 4000 Mitarbeiter. Die Suche nach neuen Mitarbeitern werde von Jahr zu Jahr schwieriger, sagt Thomas Peter von der Vorarlberger Bauinnung. Gebraucht werden nicht nur qualifizierte Fachkräfte, sondern auch Hilfskräfte, vor allem im Straßenbau.

Viele Einheimische seien nicht bereit einer schweren körperlichen Arbeit bei vergleichsweise geringem Lohn nachzugehen, so Peter. Die Bauunternehmer sehen darin eine große Chance für anerkannte Flüchtlinge. Aber auch im Straßenbau sei ein Mindesmaß an Deutschkenntnissen eine Grundvoraussetzung.

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Baubranche: Gesundes Plus

2015 verzeichnet die Vorarlberger Baubranche einen neuen Umsatzrekord. 630 Millionen Euro werden bis zum Jahresende erwirtschaftet.

Baubranche verzeichnet Umsatzrekord

630 Millionen Euro hat die Vorarlberger Baubranche im Jahr 2015 umgesetzt. Das ist so viel wie noch nie, sagt Peter Keckeis von der Vorarlberger Bauinnung. Allein im November verbuchten die Bauunternehmen acht Prozent mehr Aufträge als im November des Vorjahres. Mit verantwortlich für das „gesunde Plus“ sind wohl die Wetterbedingungen im Jahr 2015. Damit habe man Arbeiten, die eigentlich für 2016 geplant waren, vorziehen können, so Keckeis.

Der größte Teil des Umsatzes komme aus dem Wohnbau, nicht zuletzt weil die Landesregierung verstärkt in leistbaren Wohnraum investiere. Für das kommende Jahr rechnet die Bauinnung in diesem Bereich mit einem Plus von über acht Prozent.

Weniger Investition aus öffentlicher Hand erwartet

Weniger optimistisch blicke der öffentliche Hoch- und Tiefbau in das kommende Jahr. Der dafür zuständige Innungsmeister, Alexander Stroppa, rechnet mit einem Rückgang der Umsätze von bis zu sechs Prozent in diesem Bereich – Grund sind die knapper werdenden Budgets der öffentlichen Hand. Teilweise könnte dieses Minus aber durch große Bauprojekte der Vorarlberger Industrie- und Gewerbebetriebe wie Doppelmayr, Blum, Rauch oder Hirschmann kompensiert werden, sagt Stroppa.

Mit der Bilanz des Jahres 2015 könne aber auch der Hochbau zufrieden sein: Mit 20 Millionen Euro habe man in etwa gleich viel erwirtschaftet wie im Jahr 2014. Dennoch warnt die Vorarlberger Bauinnung vor zu viel Optimismus: Vor allem die „überbordende“ Bürokratie bereite den Bauunternehmern Sorgen.