Pilotprojekt „Sicher vermieten“ startet

In Dornbirn starten Land, Vogewosi und Eigentümervereinigung ein Pilotprojekt, mit dem leerstehende Wohnungen zu günstigen Preisen auf den Markt gebracht werden sollen. Zugleich soll eine Sicherheit für die Vermieter gewährleistet werden.

Viele rechtliche Details waren abzuklären, jetzt klingt der Ablauf ganz einfach: Wohnungsbesitzer werden von der Eigentümervereinigung beraten, anschließend schließen sie mit der Vogewosi einen Mietverwaltungs-Vertrag ab. Die Stadt Dornbirn teilt schließlich den Mieter zu. Das Risiko etwa für Mietausfälle sowie den Verwaltungsaufwand trägt das Land.

Die einzige Einschränkung betrifft die Höhe der Miete: Sie muss 20 Prozent unter dem so genannten „Richtwert-Mietzins“ liegen - derzeit sind das 6,62 Euro statt 8,28 Euro. Der Vermieter verzichtet somit auf einen Teil der Miete, erhält im Gegenzug aber Sicherheit.

Bei Erfolg soll das Projekt ausgedehnt werden

Die Dornbirner Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP) sieht in dem Modell die Chance, rasch Wohnraum zu schaffen - deutlich schneller, als wenn ein Grundstück gesucht und dann ein Haus mit gemeinnützigen Wohnungen gebaut werde. Neuland betritt auch die Vogewosi, sagt Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz, es sei etwas anderes, einzelne Wohnungen zu vermieten und zu verkaufen als ganze Häuser, da müsse man noch Erfahrung gewinnen.

Anlaufstelle Eigentümervereinigung

Einige Eigentümer haben bereits angefragt. Die Erwartungen sind aber vorerst verhalten, sagt Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser (ÖVP). Die Projektpartner haben derzeit für 50 Wohnungen kalkuliert. Läuft das Projekt gut an, könnte es auf das ganze Land ausgeweitet werden. Interessierte können sich ab sofort bei der Vorarlberger Eigentümervereinigung melden. Für das Projekt infrage kommen Wohnungen der Kategorie B gemäß Mietrechtsgesetz, das heißt: brauchbarer Zustand, mindestens ein Zimmer, Küche, WC und zeitgemäßes Bad.

Bis zu 10.000 Wohnungen stehen leer

In Vorarlberg stehen laut Schätzungen 7.000 bis 10.000 Wohnungen leer, so Landesstatthalter Rüdisser. In Dornbirn sind es zwischen 1.200 und 1.500, bei einer konstanten Wohnungswerberzahl von durchschnittlich 1.000 Personen, sagte Bürgermeisterin Kaufmann.