Zwischen Neigung und Neigungswinkel

Um das edelste Teil des Mannes kreist Wolfgang Mörths Komödie „Urologie“. Am Donnerstagabend feierte das Stück eine umjubelte Premiere im Bregenzer Theater Kosmos. Eine Kritik von Ingrid Bertel.

Ihrem Alter entsprechend heißen sie Jungblut, Mittelberger und Altmeier - und leiden an Vorhautverengung, Blasenentzündung und Prostatabeschwerden. Was nach absehbarer Typenkomödie klingt, wird bei Wolfgang Mörth zum Feuerwerk an Sprachwitz und Situationskomik, aber nicht nur. Mörth schafft Kippfiguren, die mit immer neuen Überraschungen aufwarten, mit zarter Poesie und einer geradezu erschütternden Ehrlichkeit. Nie ist sein Stück verklemmt, nie holt es billigen Klamauk ab. Und bleibt doch in jeder Sekunde unglaublich witzig.

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„Urologie“ uraufgeführt

Wolfgang Mörths Komödie „Urologie“ ist am Donnerstag im Bregenzer Theater Kosmos uraufgeführt worden.

Wunderbar ist Herbert Pendl in der Rolle des Altmeier, wunderbar ist das ganze Ensemble. Allein die Rolle des Krankenhaus-Engels hätte man sich vielschichtiger denken können. Augustin Jagg liefert eine herrlich witzige Uraufführung. Man verlässt das Theater im sicheren Gefühl, dass viele weitere Inszenierungen dieses Stücks folgen werden.