Kritik an Laubbläsern nimmt zu

Laubbläser sind im Herbst im Dauereinsatz. Für diejenigen, die mit den Maschinen arbeiten müssen, bedeuten sie eine enorme Erleichterung. Die Laubbläser haben aber auch Nachteile. Widerstand formiert sich bereits.

Wolfgang Hagen, Leiter des Werkhofs Lustenau, betont vor allem die Vorteile der Maschinen: „Sie sind ein Segen für uns“. Warum das so ist, kann Mitarbeiter Reinhard Fitz aus seiner persönlichen Erfahrung berichten. Angesichts der riesigen Laubhaufen im Herbst sei es einfach notwendig, die Maschinen zu haben, so Fitz.

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Laubbläser in der Kritik

Laubbläser haben gravierende Nachteile. Kritiker führen neben Lärm auch Gesundheitsaspekte und Naturschutz ins Feld.

Gesundheitsgefährdung durch Laubbläser?

Arthur Sottopietra vom Umweltamt Vorarlberg sieht das anders. Neben dem Lärm, den die Geräte verursachen, kritisiert er vor allem die gesundheitsgefährdende Belastung, denen die Benutzer ausgesetzt seien. Nicht nur das Vorarlberger Umweltamt ist mit Beschwerden konfrontiert, auf Facebook gibt es schon eigene Communitys gegen die Laubbläserbenutzung.

Kinderärztin Reyhan Tschiderer kann sich wiederum vorstellen, dass sich die Laubbläser negativ auf Erkrankungen im HNO-Bereich bzw. Atemwegserkrankungen auswirken. Eine Möglichkeit, die Fitz einfach wegwischt: Man arbeite ohnehin mit Gehörschutz und, wenn möglich, mit dem Wind. Letzteres, um Schadstoffe nicht einzuatmen. Und außerdem: „Was ist heute schon alles ungesund?“

Problem auch für die Natur

Die Belastung ist allerdings so groß, dass in Graz und anderen Teilen der Steiermark die Laubbläser generell verboten sind. Vorarlberger Fachleute stufen die Gefahr nicht zu groß ein. Allerdings gibt es laut Sottopietra ein „Riesenproblem“, wenn Ende der Wintersaison der Splitt mit Laubbläsern zusammengeblasen wird. Dann habe man es mit einer dermaßen hohen Luftbelastung zu tun, dass es wirklich „unzumutbar“ werde.

Für die Natur, egal ob als Winterplatz etwa für Igel oder als Nahrungsgrundlage für andere Pflanzen, sei das gänzliche Entfernen des Laubes ein immenser Schaden, sagt Klaus Zimmermann von der Inatura. Die Laubbläser würden Windgeschwindigkeiten von 150 bis 200 Stundenkilometern erreichen. Kleine Bodentiere wie Insekten und Asseln würden dann einfach „plattgequetscht“. Sie aber seien gemeinsam mit Bakterien und Pilzen für das Bodenleben verantwortlich.

Experte lehnt generelles Verbot ab

Trotz der Kritikpunkte kann sich Sottopietra nicht für ein generelles Verbot der Laubbläser erwärmen. „Ein generelles Verbot würde ich nicht unbedingt als sinnvoll erachten, wenn man mit Maß und Ziel und sinnvoll damit umgeht.“