Erster Turnusärztekongress in Feldkirch

Eine ganz besondere Initiative haben sechs Vorarlberger Jungärzte gesetzt: Sie haben den ersten bundesweiten Turnusärztekongress in Feldkirch organisiert. Turnusärzte sind mittlerweile heiß begehrt.

Im Dreiländereck können sich Turnusärzte derzeit aussuchen, wo sie arbeiten möchten. Die Landeskrankenhäuser möchten die Turnusärzte halten, dafür müssen sie den Jungmedizinern auch einiges bieten. Geld sei dabei nicht alles, sagt Gerald Fleisch, Geschäftsführer der Krankenhausbetriebsgesellschaft, auch Faktoren wie attraktive Arbeitsbedingungen und Anerkennung und Perspektiven würden dazugehören.

Kongress-Mitorganisator Patrick Clemens sieht Vorarlberg da auf einem guten Weg: Die Kommunikation sei gut, man werde als Turnusarzt auch gehört - und das sei sehr wichtig. In Vorarlberg gibt es derzeit rund 120 Turnusärzte.

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Nähen will geübt sein: Neben der Vertiefung des Wissens liegt der Schwerpunkt des Kongresses in der Praxis. Gerade beim chirurgischen Nähen und Knüpfen können die Kenntnisse intensiviert werden. Beitrag von Bruno Schratzer.

Neue Lehrinhalte für Ärzte

Das Gesundheitsministerium verteidigt die umstrittenen Primärversorgungszentren, in denen praktische Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte bei langen Öffnungszeiten gemeinsam arbeiten sollen: Sie würden Jungmedizinern einen Start in die Selbständigkeit erleichtern, sagte Silvia Türk vom Gesundheitsministerium bei dem Kongress in Feldkirch.

Sie verweist auch auf neue Lehrinhalte durch die neue Ausbildungsordnung: Jungmedizinern würde etwa das wirtschaftliche Führen einer Ordination beigebracht. Außerdem sei jetzt die Lehrpraxis, also eine Ausbildung in einer Arztpraxis, verpflichtend. Durch die neue Gesetzesreform wird seit Juni auch ein Strukturwandel in der Ärzteausbildung vollzogen.