Bildstein: Ansehen der Justiz beschädigt

Landesgerichts-Präsident Heinz Bildstein meint, der fast sechsjährige Testamentsfälscher-Prozess habe vor allem dem Ansehen der Justiz geschadet. Entsprechende Maßnahmen habe man bereits getroffen.

Dass die ehemalige Landesgerichts-Vizepräsidentin Kornelia Ratz schuldig ist, war für viele bis zuletzt nicht eindeutig. So auch für Bildstein: Er habe bis zuletzt an die Unschuld von Ratz geglaubt und sei jetzt „enttäuscht“.

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Bildstein zu Ratz-Urteil

Landesgerichts-Präsident Heinz Bildstein zeigt sich nach der Verkündung des Strafrahmens für Kornelia Ratz „enttäuscht“.

Das Ansehen der Justiz habe unter dem Skandal massiv gelitten: „Eine solche Geschichte kann nicht spurlos an einem Gericht vorübergehen.“ Man sei sehr darum bemüht, das verlorene Vertrauen wieder zurückzugewinnen. Zahlreiche Maßnahmen wurden getroffen, um derartige Skandale künftig auszuschließen. Prüfungen würden jetzt genauer durchgeführt, auch die Dienstaufsicht werde noch genauer wahrgenommen. Bis Ende des Jahres soll ein Nachfolger für Ratz feststehen.

32 Monate teilbedingt für Ratz

Die ehemalige Landesgerichts-Vizepräsidentin Kornelia Ratz wurde am Dienstag am Oberlandesgericht Linz erneut zu 32 Monaten teilbedingter Haft verurteilt, zehn Monate davon muss sie unbedingt verbüßen. Damit wurde das erstinstanzliche Urteil bestätigt. Ratz wurde vorgeworfen, im Jahr 2005 am Bezirksgericht Dornbirn ein gefälschtes Testament in Auftrag gegeben zu haben, das ihre Mutter und ihre Tante begünstigt haben soll - mehr dazu in Ratz-Urteil rechtskräftig: 32 Monate teilbedingt.