Vorarlberger Wärmepumpen für Argentinien

Die Weider Wärmepumpen GmbH hat heuer einen Großauftrag aus Argentinien an Land gezogen, berichtet die Wirtschaftspresseagentur. Ein Energieversorger aus Buenos Aires habe Anlagen im Wert von 130.000 Euro bestellt.

Das bestätigten der geschäftsführende Gesellschafter Lucas Rupp und Prokurist Roger Koplenig im Gespräch mit der Wirtschaftspresseagentur. „Das Interessante daran ist, dass der Kunde auch schon Folgegeschäfte angekündigt hat“, so Rupp und Koplenig. Durch den Auftrag aus Argentinien steige die Exportquote des Unternehmens zumindest vorübergehend von 37 auf über 42 Prozent.

Weider entwickelt und produziert als einziges Unternehmen in Vorarlberg Wärmepumpen für die Grundwassernutzung sowie für Erdsonden und Flächenkollektoren. Im Jahr 2012 wurden zudem Luftwärmepumpen ins Portfolio aufgenommen. Seit wenigen Monaten hat die Firma ihr Produktsortiment um sogenannte „Erdwärmekörbe“ erweitert, die das Unternehmen in Kooperation mit einem oberösterreichischen Betrieb in Vorarlberg selbst herstellt. Verkauft wird an Installateure und Großhändler, nicht jedoch direkt an Privatkunden.

Energiepreis-Schwankungen reduzierten Umsatz

Die Energiebranche und die darin tätigen Unternehmen sind bekanntermaßen sehr stark von der internationalen Entwicklung der Energiepreise abhängig, insbesondere von den Preisen der fossilen Energieträger wie Öl und Gas. Und so ging der starke Rückgang der Öl- und Gaspreise seit dem Vorjahr an der Branche und an Weider Wärmepumpen nicht spurlos vorüber. „Im Herbst, der eigentlich wichtigsten Zeit für uns, hatten wir im Vorjahr das Gefühl, als ob jemand einen Schalter umgelegt hat“, schildern Rupp und Koplenig die damalige Zeit.

Reihenweise seien Aufträge gestoppt oder gar nicht mehr erteilt worden. Die Folge: Der Umsatz sank im Geschäftsjahr 2014 um 18 Prozent auf etwa 2,7 Millionen Euro. Nur durch eine rasche Anpassung der Kostenstruktur wie der Reduzierung diverser Budgetposten, Einsparungen bei Anschaffungen sowie einer Senkung der Personalstandes von 27 auf 23 Mitarbeiter hat es das Unternehmen angesichts dieser Entwicklung geschafft, ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen.

Geräte auf Basis fossiler Energieträger legen zu

Weider Wärmepumpen ist mit dieser Entwicklung nicht allein. In Österreich sei der Erdwärmebereich im Jahr 2014 um 18 Prozent und in Deutschland um zwölf Prozent zurückgegangen, zitiert Rupp aus einer Branchenstudie. Und so ging es weiter: In den ersten acht Monaten 2015 sei die Biomasse in Deutschland um 18 Prozent zurückgegangen, die Solarthermie um 13 Prozent und die Wärmepumpe immerhin noch um fünf Prozent.

Demgegenüber stehe ein Plus von sechs Prozent bei Wärme- und Energieerzeugern auf Basis fossiler Energieträger - und das, obwohl regenerative Energien in Deutschland massiv gefördert werden. „Schlussendlich geht es den Verbrauchern um das Geld. Wenn die Öl- und Gaspreise niedrig und damit konkurrenzfähig sind, werden sie interessant. Egal, ob sie jetzt regenerativ sind oder nicht.“ Das müsse man einfach zur Kenntnis nehmen.

Auftragsbestand höher als vor einem Jahr

Weider Wärmepumpen habe auf diese Entwicklung seit dem Herbst 2014 nicht nur mit Einsparungen reagiert, sondern auch mit einer Intensivierung der Marktbearbeitung. Die Folge: Der derzeitige Auftragsbestand liege um 32 Prozent höher als im Oktober 2014 und auch der aktuelle Auftragseingang sei um 38 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Zudem profitiere man gegenwärtig vom starken Schweizer Franken, was zu einem Anstieg der Lieferungen in das Exportland Schweiz geführt habe. Für 2015 erwartet Rupp ein Umsatzplus von fünf Prozent auf etwa 2,8 Millionen Euro.

Die Weider Wärmepumpen GmbH gehört zur Gänze Lucas Rupp. Das Unternehmen führt seit 2000 quasi die Geschäfte der Fritz Weider KG fort, die an dem Standort seit 1963 angesiedelt ist. Am Hauptsitz in Hard befinden sich Verwaltung, Entwicklung und Produktion. An zwei Außenstellen in Hard und Bregenz sind zusätzliche Lager- und Produktionsflächen situiert.