Umfrage: Vorarlberg tut zu wenig für Flüchtlinge

Vorarlberg engagiert sich zu wenig in der aktuellen Flüchtlingssituation: Das ist das Ergebnis einer österreichweiten Meinungsumfrage. 3,5 Prozent der 2.000 Befragten waren Vorarlberger.

Die Bilder zur Flüchtlingssituation haben Österreichs Bevölkerung bewegt. Auch das besagt die Studie des Online-Markt- und Meinungsforschungsinstitutes ‚market-agent‘. 2.000 Personen wurden Ende September in ganz Österreich befragt. Demnach zeigen sich zwei Drittel von der aktuellen Flüchtlingssituation berührt.

Verteilung wird kritisch gesehen

87 Prozent empfinden aber auch die aktuelle Verteilung der Flüchtlinge als unfair - so ein weiteres Ergebnis der Befragung. Das Engagement der Bundesländer sei nicht gleich ausgeprägt, und: Die Vorarlberger würden sich zu wenig engagieren. Im Bundesländer-Ranking wird in der Studie Vorarlberg als Schlusslicht gereiht. Auf die Frage „Welche Bundesländer engagieren sich in der aktuellen Flüchtlingssituation Ihrer Ansicht nach zu wenig?“ nannten 68 Prozent Vorarlberg. Ähnlich schlecht bewertet wurde nur Tirol.

Allerdings waren auch nur 3,5 Prozent der Befragten aus Vorarlberg - es kann also auch Unkenntnis der Situation in Vorarlberg eine Rolle gespielt haben. Österreich insgesamt sei hingegen sehr gastfreundlich und würde sich, wie Deutschland, beispielhaft engagieren, so die Befragten.

Jeder Vierte hat sich schon engagiert

Und was halten die Österreicher davon, notfalls Länder und Gemeinden in die Pflicht zu nehmen, wie zuletzt durch das Durchgriffsrecht? In Vorarlberg sagten 21 Prozent der Befragten, dass Länder oder Gemeinden in die Pflicht genommen werden sollten, falls sich in der Flüchtlingshilfe nicht alle gleichermaßen engagieren. Das persönliche Engagement sei sehr intensiv: Knapp jeder Vierte sagt, er habe sich bereits in der Flüchtlingshilfe engagiert, und viel mehr noch können sich ein künftiges Engagement vorstellen, vor allem durch Sachspenden.

Befürchtungen und Vorteile

Das Thema Zuwanderung bringt viele Befürchtungen mit sich, aber viele sehen auch Chancen. Auf der anderen Seite bereitet die Zuwanderung acht von zehn Befragten auch Sorgen. Als besonders brisant wird dabei die Verteilung der Flüchtlinge gesehen. Mehr als die Hälfte der Befragten sieht keinen Vorteil von Zuwanderung - die meisten davon seien FPÖ-Wähler, so das Forschungsinstitut.

Bei den Befürchtungen git es eine lange Liste - die drei am öftesten genannten: eine Belastung des österreichischen Sozialsystems, mehr soziale Konflikte sowie Probleme im Bildungssystem. Nur 4,5 Prozent gaben an, keine Befürchtungen zu haben.

Als Vorteile genannt wurden zuvorderst, dass man Arbeitskräfte für Bereiche bekomme, wo Mangel in Österreich herrscht, dass der Zuzug der Überalterung der Gesellshaft entgegenwirke und dass eine Durchmischung der Kulturen das Leben insgesamt interessanter mache.

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