Lage für ältere Jobsuchende immer schwieriger

Die Arbeitslosigkeit in Vorarlberg ist erneut gestiegen. Laut Arbeitsmarktservice waren Ende September mehr als 9.600 Personen als arbeitslos vorgemerkt - um 2,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Während sich der Arbeitsmarkt für die jüngeren Jahrgänge gegenüber dem Vorjahr doch leicht entspannt hat, haben Arbeitslose jenseits der 50 zunehmend Schwierigkeiten, wieder einen beruflichen Einstieg zu schaffen, sagt Anton Strini, AMS-Landesgeschäftsführer. Beim Vorarlberger Arbeitsmarktservice waren Ende September exakt 9.619 Personen arbeitslos vorgemerkt, weitere 2.330 nahmen an diversen Schulungsprogrammen teil.

Die Zahl der arbeitslos Vorgemerkten hat damit um 219 zugenommen, das sind 2,3 Prozent. Die Zahl der Schulungsteilnehmer hingegen hat um 82 abgenommen. Insgesamt waren damit 11.949 Menschen auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz, um 137 mehr als im September des Vorjahres.

Arbeitslosigkeit bei Älteren kräftig angestiegen

Während im Jahresvergleich fast genau gleich viele Frauen auf Jobsuche waren, sind es bei den Männern heuer um 2,4 Prozent mehr. In fast allen Altersgruppen ist die Arbeitslosigkeit leicht zurückgegangen, bei den älteren Arbeitslosen noch einmal kräftig angestiegen. Mit einer Zunahme an Jobsuchenden von 1,2 Prozent liegt Vorarlberg im Bundesländervergleich nach Tirol am günstigsten. Bundesweit hat die Zahl der Jobsuchenden um 22.374 auf nun 391.417 zugenommen, das sind 6,1 Prozent.

Arbeitslosenquote liegt bei 5,8 Prozent

Die Arbeitslosenquote liegt bundesweit aktuell bei 8,3 Prozent, für Vorarlberg bei 5,8 Prozent. Nach Altersgruppen betrachtet ist die Situation in Vorarlberg bei unter 20-Jährigen fast genau gleich wie im Vorjahr. In der Altersgruppe der 20- bis 25-Jährigen sind gegenüber dem Vorjahr um 30 mehr auf Jobsuche und bei den 25- bis 50-Jährigen sind es um 110 weniger. Menschen über 50 Jahre, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, tun sich aber enorm schwer, wieder beruflich Anschluss zu finden. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Jobsuchenden über 50 Jahre um 218 und damit um 8,5 Prozent angestiegen.

Ältere Suchende: Vormerkdauer liegt bei 182 Tagen

Arbeitslosigkeit dauert in dieser Altersgruppe auch wesentlich länger. Während etwa die durchschnittliche Vormerkdauer von Arbeitslosen unter 25 lediglich 51 Kalendertage ausmacht, beträgt diese bei Arbeitslosen über 50 bereits 182 Kalendertage, sagt Strini. Aktuell sind 2.555 Personen in der Altersgruppe über 50 Jahre arbeitslos vorgemerkt, fast 37% davon bereits länger als ein halbes Jahr. Das AMS versucht weiter mit Einstellförderungen an Unternehmen die Einstellchancen für die Personengruppe zu verbessern und gewährt zeitlich befristete Lohnkostenzuschüsse. Dieses Förderprogramm wurde auch in den letzten Monaten schon von Unternehmen genutzt, könnte aber noch ausgebaut werden, meint Strini. Der AMS-Landesgeschäftsführer ersucht erneut Vorarlberger Unternehmen, verstärkt auf das Förderprogramm zuzugreifen.

Gesundheitliche Einschränkungen stellen Problem dar

Knapp ein Viertel der beim AMS Vorarlberg vorgemerkten Jobsuchenden hat mit gesundheitlichen Einschränkungen zu kämpfen, die einen Wiedereinstieg am Arbeitsmarkt erschweren.

Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden ist mit 308 um 10 höher als im September des Vorjahres. Während aber gegenüber dem Vorjahr um 30 Burschen weniger vorgemerkt waren, waren es bei den Mädchen um 40 mehr, sagt Strini. Für diese 308 Lehrstellensuchenden stehen aktuell 488 sofort verfügbare Ausbildungsplätze zur Verfügung.

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