„Druck auf Arbeitnehmer nimmt immer mehr zu“

Gewerkschafter aus Österreich und dem benachbarten Ausland haben einen zunehmenden Druck auf die Arbeitnehmer kritisiert. Arbeitgeber würden immer mehr dazu übergehen, ihren Mitarbeitern ein Mehr an Arbeitszeit abzuverlangen, so die Gewerkschaftsvertreter bei einem Treffen in Dornbirn.

Gewerkschafter aus Vorarlberg, Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein haben im Rahmen gemeinsamer Beratungen am Freitag eine Pressekonferenz in Dornbirn gegeben. Von den Arbeitnehmern werde verlangt, immer noch mehr zu arbeiten, so der Liechtensteiner Gewerkschafter Sigi Langenbahn. Nach dem starken Ansteigen des Frankenkurses hätten zahlreiche Unternehmen in der Schweiz und Liechtenstein die Arbeitszeit erhöht.

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Im „Vorarlberg heute“-Beitrag kommen zu Wort: Sigi Langenbahn (Liechtensteinischer Arbeitnehmerverband), Danilo Ronzani (Schweizer Gewerkschaftsbund), Helmut Jung (Deutscher Gewerkschaftsbund)

„Ein Tabubruch hat stattgefunden“

Dass Grenzgänger aber auch Einheimische anstatt mit Franken mit Euro bezahlt werden, greife um sich, so Langenbahn. Es habe ein Tabubruch stattgefunden, es werde mit Druck und Angst gearbeitet. Es seien Mütter zu ihm gekommen, die gesagt hätten, die Gewerkschaft solle nichts unternehmen, sie würden den Job brauchen.

„Das ist das Schlimmste für Gewerkschaften, wenn man weiß, dass Arbeitgeber kriminell sind, aber der Arbeitnehmer will nicht, dass die Gewerkschaft etwas unternimmt“, so Langenbahn. Gegen die Auszahlung in Euro vorzugehen sei auch deshalb schwierig, weil die Rechtslage sehr komplex sei.

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Norbert Loacker bei „Vorarlberg heute“

Gewerkschaftsvorsitzender Norbert Loacker bekräftigte bei „Vorarlberg heute“ nochmals den Vorschlag eines „Freizeit gegen Lohneerhöhung“-Modells.

ÖGB-Loacker für „Freizeitoption“

Vorarlbergs Gewerkschaftsvorsitzender Norbert Loacker rührte bei der Pressekonferenz erneut die Werbetrommel für die „Freizeitoption“. Der Arbeitnehmer soll diesem Modell nach einmal auf eine Lohnerhöhung verzichten und dann künftig jedes Jahr rund eine Woche mehr Urlaub bekommen. Dieses Modell müsse für den Arbeitgeber freiwillig sein - mehr dazu in: ÖGB-Loacker: Mehr Urlaub statt Lohnerhöhung.