Asylwerber wollte sich anzünden: Ein Jahr Haft
Mitte Mai kam der Asylwerber aus Algerien zur Caritas-Wohnberatungsstelle in Feldkirch und wollte eine Unterkunft. Da ihm diese nicht sofort versprochen werden konnte, eskalierte die Situation. Der 20-Jährige bedrohte den Stellenleiter der Beratungsstelle und überschüttete sich selbst und seine Umgebung mit Benzin und drohte sich anzuzünden. Beim Versuch, ein Feuerzeug aus seiner Hosentasche zu holen, konnte er von zwei Polizisten überwältigt werden. Seitdem saß er in Untersuchungshaft.
Angeklagter: „Keine Hoffnung mehr gehabt“
Am Freitag musste sich der 20-Jährige vor dem Schöffengericht wegen versuchter schwerer Nötigung und versuchter Brandstiftung verantworten. Der Vorwurf der versuchten Brandstiftung wurde fallen gelassen. Der Angeklagte habe zwar damit gedroht, habe es aber nicht durchführen wollen, sagte die Richterin in der Urteilsverkündung.
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Prozess gegen Asylwerber
Jener 20-jährige Asylwerber, der sich in der Caritas Feldkirch mit Benzin überschüttet hatte und sich anzünden wollte, wurde zu 12 Monaten Haft verurteilt.
Er sei von einem Flüchtlingsquartier verwiesen worden und habe zwei Nächte auf der Straße verbracht, sagte der Angeklagte. Er habe für sich keine Zukunft mehr gesehen und überhaupt keine Hoffnung gehabt. Von Seiten der Caritas hieß es, dass der 20-Jährige aus einem Flüchtlingsquartier gewiesen worden ist, weil er sich nicht an die Hausordnung gehalten habe.
Wegen versuchter schwerer Nötigung und versuchtem Widerstand gegen die Staatsgewalt wurde der 20-Jährige zu zwölf Monaten Haft, neun davon bedingt, verurteilt. Zwei Polizisten sagten vor Gericht, der 20-Jährige habe sich bei der Festnahme massiv gewehrt. Ein Beamter wurde leicht verletzt. Der 20-Jährige nahm das Urteil an, es ist rechtskräftig.
Link:
- Asylwerber wollte sich anzünden (vorarlberg.ORF.at; 16.5.2015)