Mit Luftballons gegen die drohende Abschiebung

Am Mittwoch fand an der Mittelschule Lauterach eine Luftballon-Aktion statt, um auf die drohende Abschiebung einer siebenköpfigen Familie aus dem Kosovo aufmerksam zu machen. Es war nicht die erste Aktion dieser Art.

Zwei Kinder der Familie besuchen die Mittelschule Lauterach. Zahlreiche Freundschaften wurden geschlossen, die Familie lernt intensiv Deutsch und für das nächste Schuljahr haben alle Kinder wieder Aufnahmezusagen von Schulen und Kindergärten. Gleichzeitig traf aber auch der Abschiebe-Bescheid ein, berichtet Bettina Miltner, Lehrerin an der Mittelschule. Die Familie sei im Kosovo von Blutrache bedroht.

Rauch äußert Bedenken

Jugendanwalt Michael Rauch unterstreicht den verfassungsmäßig garantierten Kinderschutz in solchen Fällen. Daraus ergebe sich die Verpflichtung, die Interessen der betroffenen Kinder vorrangig zu berücksichtigen. Die Kinder- und Jugendanwaltschaft halte deshalb fest, dass eine mögliche Ausweisung oder Abschiebung der Familie die Kinderrechte verletze.

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Mittelschule setzt sich für Flüchtlinge ein

Die Mittelschule in Lauterach setzt sich gegen die Abschiebung einer siebenköpfigen kosovarischen Familie ein. Am Donnerstag ließen die Schüler zu diesem Zweck dutzende Luftballons steigen.

Erstens sei in dem Verfahren keine umfassende Prüfung der Kinderwohlaspekte erfolgt, sagt Rauch. Zweitens seien die Beteiligungsaspekte zu wenig berücksichtig worden. Und letztlich deute das große zivilgesellschaftliche Engagement zugunsten der Familie auf einen hohen Integrationsgrad hin.

Bittgesuch an Bundespräsidenten

Mit hohem zivilen Engagement will Lauterach ein humanitäres Bleiberecht für die Familie erreichen. Schon seit Monaten weisen die Schüler mit Aktionen wie Videos auf das Schicksal der Familie hin. Inzwischen ist ein Bittgesuch an Bundespräsident Heinz Fischer, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und die Bundesbehörden unterwegs.

Die Befürchtungen der Familie dürften nicht unbegründet sein: Beim letzten Aufenthalt der Familie im Kosovo habe die österreichische Vertretung darauf hingewiesen, dass die Sicherheit der Familie nicht gewährleistet werden könne.