43 Flüchtlinge in Dornbirn angekommen

Nach einer beinahe zwölfstündigen Busfahrt sind am Montagabend genau 43 Flüchtlinge in Dornbirn angekommen. Aus insgesamt elf Nationen stammen die Männer, darunter Syrien, Irak, Afghanistan und Indien.

Genau 43 Männer stiegen kurz nach 21.00 Uhr aus dem Bus. Ohne Familie, ohne Koffer, mit nur wenigen persönlichen Gegenständen betraten sie das Messegelände in Dornbirn. Die Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren stammen aus insgesamt elf verschiedenen Ländern, die meisten aus Syrien. Hinter ihrer Flucht stehen oft dramatische Geschichten: „Ich danke Gott, dass ich hier sein darf“, sagte einer von ihnen dem ORF.

Weitere Flüchtlinge in den nächsten Tagen

Laut dem Roten Kreuz kommen die Flüchtlinge aus dem Erstaufnahmezentrum Traiskirchen und aus dem Aufnahmelager Wien-Erdberg. In den nächsten Tagen werden weitere 45 Personen in Dornbirn erwartet. Ein derart großes Flüchtlingsquartier habe es in Vorarlberg bisher noch nie gegeben, sagte Petra Gebhard vom Roten Kreuz.

Das Rote Kreuz hatte über das vergangene Wochenende Trennwände in die Messehalle eingezogen, in der die Flüchtlinge untergebracht werden. Auch Feldbetten mit Kissen und Decken wurden aufgestellt - mehr dazu in Messegelände vorbereitet für Flüchtlinge. Landesrettungskommandant Werner Meisinger koordinierte den Aufbau, die Rotkreuz-Abteilung Hard übernimmt die operative Lagerleitung.

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Erste fixe Quartiere stehen fest

Die Vorgehensweise der Flüchtlinge erläuterte Gebhard folgendermaßen: Viele von ihnen seien bis zu sieben Monate zu Fuß unterwegs, um Österreich zu erreichen. Ein solcher Marsch sei für Frauen und Kinder zu beschwerlich. Außerdem müsse eine Familie oft ihr ganzes Erspartes aufbringen, um eine Person in Sicherheit zu bringen. Viele hofften dann darauf, bei einem positiven Asylbescheid die Familie nachholen zu können, so Gebhard.

Am vergangenen Donnerstag war bekannt geworden, dass insgesamt rund 90 Flüchtlinge auf dem Messegelände in Dornbirn untergebracht werden sollen. Sicherheits- und Integrations-Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) betonte von Beginn an, dass es sich dabei um eine provisorische Unterkunft handle, bis Ende Juni sollen alle Personen in feste Quartiere umziehen können - mehr dazu in 90 Flüchtlinge werden in Messehalle einquartiert. Einige dieser Quartiere stehen schon fest, sie sollen in Lech und Bartholomäberg sein - mehr dazu in Erste Flüchtlingsquartiere stehen fest.

Klinger: „große Herausforderung“

Die anderen Unterkünfte würden aus verschiedenen Gründen derzeit noch nicht bekannt gegeben, sagte Peter Klinger von der Caritas Vorarlberg am Dienstag dem ORF. Es seien einige Vorbereitungen notwendig, bevor ein Quartier bezogen werden könne: So gelte es etwa, aus Sicht des Brandschutzes zu ermitteln, wie viele Personen in einem Gebäude untergebracht werden können. Und natürlich suche man auch immer die Zustimmung der Bevölkerung.

Zudem stehe Vorarlberg vor einer großen Herausforderung, wenn die vom Bundesinnenministerium vorgebrachten Zahlen tatsächlich stimmen. Dort rechnet man nämlich mit bis zu 70.000 Asylanträgen bis Ende des Jahres. In Vorarlberg würden dann etwa 500 zusätzliche Plätze gebraucht, um die Gesamtzahl von 2.000 Personen zu erreichen, so Klinger. Das sei eine „sehr, sehr große Herausforderung“ und brauche die gemeinsamen Anstrengungen von Land, Gemeinden und auch Privatpersonen.

Kontakt:

Wenn Sie Unterstützung anbieten wollen, wenden Sie sich bitte an Werner Meisinger: werner.meisinger@v.roteskreuz.at.

Rotes Kreuz sucht noch Freiwillige

Indes konnte sich das Rote Kreuz kaum vor Geschenken an die Flüchtlinge retten, viele Vorarlberger brachten Kleidung und Geschirr nach Dornbirn. Kommandant Werner Meisinger zeigte sich erfreut über die Hilfsbereitschaft, bat aber darum, von Sachspenden Abstand zu nehmen. Wichtiger seien Freiwillige, die Flüchtlinge betreuen könnten - mehr dazu in Vor Ankunft der Flüchtlinge in Dornbirn.