Diskussion um Gemeinsame Schule
Das Gymnasium sei ein sehr erfolgreiches System, das auf die Gesellschaft reagiere und sich immer wieder verändere, so AHS-Direktorensprecher Klemens Voit. Von Realitätsferne zu sprechen, sei völlig abwegig. Auch der Direktor des Lustenauer Gymnasiums Guntram Zoppel warnt davor, das Gymnasium bereits als Auslaufmodell abzustempeln.
Skeptisch ist auch der Direktor des Bundesgymnasiums Bludenz, Helmut Abl. Er befürchtet, dass nicht genügend Geld und Personal bereitgestellt werde, um gute und schlechte Schüler in einer gemeinsamen Schule jeweils ausreichend zu fördern. Wenn man im europaweiten Wettkampf meine, eine erfolgreiche Schulform abschaffen zu müssen, werde man vermutlich in Rückstand geraten, so Abl.
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar
Ein Befürworter der Gemeinsamen Schule ist der Direktor der Bregenzer Gymnasiums Gallusstraße, Thomas Mittelberger. Allerdings sei der Umbauprozess von acht bis zehn Jahren eindeutig zu lang, so Mittelberger. In vier Jahren sei das auch zu schaffen.
Bildungsexperte verteidigt Schulversuch
Der Bildungsexperte und Mitautor des Schulversuches „Gemeinsame Schule in Vorarlberg“, Michael Schratz, verteidigt im Vorarlberg-heute-Interview den langen Umsetzungszeitraum. Ein derart wichtiges Projekt setze absolut professionelle Vorbereitung voraus. Dazu komme, dass für die Eltern Rechtssicherheit nötig sei. Wer jetzt einschule, müsse sicher sein können, dass er seine Schulzeit ohne gravierende Änderungen durchlaufen könne.
Pflichtschulen begrüßen Gemeinsame Schule
An den Pflichtschulen wird das Bekenntnis zur Gemeinsamen Schule begrüßt. Vor allem an den Volksschulen werde man von der Gemeinsamen Schule mit Sicherheit profitieren, sagt der Direktor der Volksschule Wolfurt-Bütze, Bernd Dragosits.
Link:
- Verfechter des Gymnasiums sind skeptisch (vorarlberg.ORF.at; 26.5.2015)