Bregenz als europäische Kulturhauptstadt?

Bregenz überlegt, ob man sich in drei Jahren als Kulturhauptstadt Europas für das Jahr 2024 bewerben will. Bei einem Unternehmerfrühstück am Mittwoch wurde über Chancen und Wege diskutiert, das Ziel Kulturhauptstadt zu erreichen.

Zwei österreichische Städte haben es bisher geschafft, diesen Titel zu erringen: Graz war 2003 europäische Kulturhauptstadt, Linz sechs Jahre später, im Jahr 2009. „Bregenz und die Region haben es zumindest verdient, einer ernsthaften Prüfung unterzogen zu werden“, meinte der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) beim voll besetzten Unternehmerfrühstück am Mittwochmorgen im Bregenzer Freudenhaus. Schnellschüsse werde es aber keine geben, so Linhart: „Wir müssen uns die Frage stellen, ob wir so etwas brauchen, wir müssen uns die Frage stellen, ob wir so etwas können, und dann auch, ob wir es wollen.“

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Beitrag von Jasmin Ölz, Reinhard Mohr und Roland Weber.

Scheytt räumt Bregenz Chancen ein

Einer, der es bereits geschafft hat, ist der Kulturdezernent der Stadt Essen, Oliver Scheytt. Mit „Ruhr2010“ habe man sich auf der europäischen Landkarte neu positioniert und nachhaltig profitiert, sagte Scheytt. Er räumte Bregenz und der Bodenseeregion im Falle einer Bewerbung gute Chancen ein und verwies insbesondere auf die Naturgegebenheiten im Land. Entscheidend sei aber, sich zu fragen: „Was macht uns in Bregenz aus?“

Wichtig sei die Entwicklung eines roten Fadens, einer guten Geschichte, an der möglichst viele gute Köpfe beteiligt sind, so Scheytt. „Die Region sollte und muss mittun, gerade bei einer kleineren Stadt.“ Schon vom Prozess könne man profitieren, dann nämlich, wenn eine kulturelle Strategie entwickle, die unabhängig vom der Erfolg der Bewerbung sei: „Also ich würde immer die Prozesse so anlegen, dass man davon profitiert, auch wenn man letztlich den Titel nicht gewinnt.“