Immer mehr Familien brauchen Hilfe

In Vorarlberg gibt es 48.000 Familien, in denen die Kinder noch zuhause leben. Nach Angaben der Caritas-Familienhilfe brauchen immer mehr von ihnen professionelle Hilfe, um den Alltag bewältigen zu können. Die Familienstruktur habe sich stark geändert.

Die Gründe, die Familienhilfe in Anspruch zu nehmen, sind vielfältig: Sie reichen von der Erkrankung eines Elternteils oder eines Todesfalls bis hin zu schwierigen Schwangerschaften oder Mehrlingsgeburten.

Im Vorjahr haben nach Angaben der Familienhilfe knapp 830 Familien diese Unterstützung in Anspruch genommen. Rund 50 Helfer haben über 56.500 Einsatzstunden geleistet. Die Familien müssen einen kleinen Selbstkostenbeitrag leisten, den Rest übernehmen Land und Gemeinden.

Psychische Erkrankungen der Eltern

In den vergangenen Jahren würden sich vermehrt Familien melden, in denen ein Elternteil psychisch erkrankt ist oder sich massiv psychisch überfordert fühlt, so Doris Jenni, Leiterin der Caritas Familienhilfe, im ORF Radio Vorarlberg-Interview. In den vergangenen Jahre habe sich die Familienstruktur stark geändert, die Kombination Familie und Beruf sei kein Einzelfall mehr. Oft würden auch leistbares Wohnen und Arbeitslosigkeit eine wesentliche Rolle spielen.

Viele Eltern würden auch sehr hohe Ansprüche an sich selbst stellen und glauben, das Kind müsse gefördert werden, wo es nur geht, so Jenni. Dafür müsse man viel Energie und Zeit investieren, etwa bei Fahrdiensten zum Sporttraining und Musikunterricht.

Größere Hemmschwellen am Land

In den Städten werde die Familienhilfe viel besser aufgenommen als auf dem Land, sagt Jenni. Im ländlichen Raum sei die Hemmschwelle immer noch sehr hoch, andererseits würden hier aber auch die Nachbarschaftsnetze besser greifen.

Soziale Netze seien besonders wichtig und müssten gepflegt werden, so Jenni. Denn die Eigenkräfte einer Familie dürfe man nicht überschätzen.

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