Umsatzrückgang für Küchenhersteller Volta

Der Lauteracher Großküchenhersteller Volta hat im Geschäftsjahr 2014 laut einem Bericht der Wirtschaftspresseagentur einen Umsatz von 6,2 Millionen Euro erzielt, um acht Prozent weniger als 2013. Heuer gebe es den höchsten Auftragsbestand in der Firmengeschichte.

Das verringerte Geschäftsvolumen sei zur Gänze auf das Verschieben von größeren Projekten auf Kundenseite zurückzuführen, so der geschäftsführende Gesellschafter Erwin Reindl und Prokurist Lorenz Reindl im Gespräch mit der Wirtschaftspresseagentur.com. Solche Schwankungen seien „völlig normal“ in der vom Projektgeschäft gekennzeichneten Branche der Großküchenhersteller.

Die größte Herausforderung sei es, solche Schwankungen im Griff zu haben, sowohl bei den Material- als auch bei den Personalkosten, so Reindl. Immerhin belaufe sich der Lohnkostenanteil auf bis zu 50 Prozent. Bei fast allen Küchen handle es sich um Unikate auf Kundenwunsch, bei denen der Anteil der Handarbeiten nicht beliebig gesenkt werden könne. Mit der positiv ausgefallenen Ertragssituation zeigte sich die Volta-Geschäftsleitung zufrieden, Detailzahlen wurden nicht genannt.

Keine Aufträge aus niedrigem Qualitätsbereich

Der durch Projektverschiebungen verursachte Umsatzrückgang führe jetzt aber gemeinsam mit mehreren kleinen und mittleren Neuaufträgen im Geschäftsjahr 2015 zum größten Auftragsbestand seit Bestehen des Unternehmens. „Zu Jahresbeginn hatten wir bereits ein Viertel des Jahresumsatzes mit bestätigten Aufträgen in den Büchern. Normalerweise sind es zehn bis 15 Prozent“, so Reindl.

Angesprochen auf den Preisdruck am Markt meinte Reindl, dass Volta 2014 das Angebotsvolumen halbiert, dafür aber die aus Angeboten resultierenden Aufträge verdoppelt habe. „Wir sind den Anfragen aus dem niedrigen Qualitätsbereich ausgewichen, wo es ausschließlich um den letzten Euro an Preisdifferenz geht. Das überlassen wir den Billigstanbietern, die unter anderem von der öffentlichen Hand insbesondere in Deutschland wegen der Sparbemühungen verstärkt beauftragt werden.“

„Ziel ist es, hohes Niveau zu halten“

Volta konzentriere sich auf kompliziertere Küchenausfertigungen insbesondere der eigentümergeführten Gastronomie, wo vor allem Know-how gefragt sei, so Reindl. Dazu kommen Bergrestaurants.

Zudem habe man als Geschäftsfeld mit Zukunftspotential die Werkskantinen etwa in großen Unternehmen verstärkt ins Visier genommen. Hier seien ebenfalls sehr häufig anspruchsvolle Projekte umzusetzen. Für das Geschäftsjahr 2015 erwartet Reindl ein Umsatzvolumen von etwa 6,8 Millionen Euro. „Die Zeiten der großen Wachstumssprünge sind vorbei. Jetzt geht es darum, das hohe Niveau zu halten.“

Exportanteil von 50 bis 70 Prozent

Volta Edelstahl kommt auf einen Exportanteil von 50 bis 70 Prozent. Zum wichtigsten Absatzmarkt gehört der deutschsprachige Raum. Der Umsatzanteil von Vorarlberg liege hingegen unter fünf Prozent, so Reindl. Volta verkauft seine Küchen nur über den Fachhandel. Am Standort Lauterach werden 65 Mitarbeiter beschäftigt.