Arlberg: Ausländische Fahrer zu wenig informiert

In den ersten Tagen der Arlbergtunnelsperre hat die Polizei etwa ein Drittel der Lkw, die die Arlbergpassstraße befahren wollten, zurückweisen müssen. Lastwagen brauchen für die Fahrt über den Pass während der Sperre eine Ausnahmegenehmigung.

Ausländische Lkw-Fahrer sind derzeit über die Sperre des Arlbergstraßentunnels offenbar oft noch mangelnd informiert. Während die heimischen Frächter sich laut der Wirtschaftskammer gut arrangiert haben, müssen vor allem osteuropäische Lenker mit ihren Fahrzeugen nach Polizeikontrollen umkehren.

Ausländische Lenker wohl zu wenig informiert

Während der siebenmonatigen Sperre des Arlbergtunnels, die seit 21. April gilt, dürfen Schwerfahrzeuge aus einem klar definierten Bereich von Ziel-und Quellverkehr mit Ausnahmegenehmigung die Passstraße befahren. Alle anderen Schwerfahrzeuge müssen teils weite Umwege in Kauf nehmen.

Seither habe man täglich zwischen 90 und 120 Lkw angehalten, sagte Michael Nachbaur, Verkehrsreferent des Bezirkspolizeikommandos Bludenz. „In den ersten Tagen musste etwa ein Drittel zurückgewiesen werden.“ Großteils handelte es sich dabei um Lenker aus Osteuropa, aber auch aus Deutschland und Italien. Inzwischen seien es auch mal weniger, ob das so bleibe, sei ungewiss, so Nachbaur. Asfinag und Wirtschaftskammer hätten zwar umfassend informiert, das sei aber von den Unternehmen wohl nicht ausreichend an die Fahrer weitergegeben worden.

Hoffen auf Weiterverbreitung der Information

Auf Tiroler Seite werden täglich rund hundert Schwerfahrzeuge überprüft. „Momentan müssen 20 bis 25 zurück“, berichtete Norbert Ladner, Verkehrsreferent des Bezirkspolizeikommandos Landeck. Die an sich weit gestreute Information sei teilweise nicht durchgedrungen, wohl auch wegen fehlender Sprachkenntnisse der Lenker, vermutete er. Viele wüssten zwar über die Tunnelsperre Bescheid, nicht aber über die nötige Ausnahmegenehmigung für die Fahrt über den Pass. „Wir hoffen darauf, dass sich das noch überall durchspricht“, sagte Ladner.

Dafür werden wohl nicht zuletzt die Strafen sorgen, auch wenn die Polizei anfangs noch etwas kulanter sei. Wer im Fahrverbot angehalten wird, muss mit einer Geldstrafe von 220 Euro rechnen. Wer auf der anderen Seite des Arlberg nach der Durchfahrt erwischt wird, muss 360 Euro bezahlen.

Polizei rechnet mit „interessanten Tagen“

Mit einiger Sorge blicken die Verantwortlichen auf die Urlaubszeit im Sommer. Wenn die Prognosen für die Hauptreisezeit von bis zu 20.000 Fahrzeugen täglich zuträfen, dann sei Stau auf der Passstraße „unvermeidlich“, sagte Ladner. Auch Nachbaur rechnete dann wegen der Verkehrsbelastung mit „interessanten Tagen“ für die Polizei.

Einheimische Frächter haben sich arrangiert

Die heimische Wirtschaft kommt dagegen mit den Regelungen für den Schwerverkehr gut zurecht. „Es funktioniert tadellos“, betonte Michael Tagwerker, Geschäftsführer der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Die Frächter in Vorarlberg und Tirol seien bestens informiert. Für Härtefälle habe man in Zusammenarbeit mit den Behörden Lösungen gefunden. Als „Bewährungsprobe“ sah aber auch er die kommende Hauptreisezeit.