„Generation Praktikum“ weit verbreitet

Prekäre Arbeitsbedingungen werden auch in Vorarlberg immer häufiger bei jungen Erwachsenen festgestellt. Schon ist von einer „Generation Glücklos“ die Rede. Die Grünen fordern die Einführung eines Mindestlohns von 1.500 Euro als Gegenmaßnahme.

Die Jugendarbeitslosigkeit nahm in Vorarlberg im Vergleich zum Vorjahr um knapp 25 Prozent dramatisch zu. Für die Grünen ein Anlass, auf die prekären Arbeitsbedingungen junger Menschen aufmerksam zu machen.

Praktika seien immer noch Alltag, genauso wie andere atypische Arbeitsverhältnisse. Wenn es so weiter gehe, werde aus der sogenannten „Generation Praktikum“ die „Generation Glücklos“, so die Landtagsabgeordnete Nina Tomaselli von den Grünen.

Befristete Arbeitsverträge, Werk- oder freie Dienstnehmerverträge wären für 15-bis 35-Jährigen auch in Vorarlberg Alltag. Überdurchschnittlich oft wären junge Akademiker von prekären Beschäftigungsverhältnissen betroffen.

Lücken im Pensionssystem vorprogrammiert

Hinzu kämen bereits während des Studiums sowie danach schlecht bezahlte Praktika. Dass es die „Generation Praktikum“ nicht mehr gebe, könne klar widerlegt werden. Die Folgen dieser prekären Arbeitsverhältnisse seien enorm. Denn je geringer die Einkommen in jungen Jahren sind, desto weniger tragen junge Erwachsene zum Budget und Pensionssystem bei. In den Medien, Gesundheitsberufen und im Kulturbereich sind laut Tomaselli die meisten prekären Beschäftigungsverhältnisse anzutreffen.

Zudem würde der Wohlstand einer ganzen Generation sinken, so Tomaselli: Eine unsichere Jobsituation hat Auswirkungen auf das Privatleben und damit auch auf die Kinderplanung, die damit noch weiter nach hinten verschoben werden würde.

Laut den Grünen müsse ein flächendeckender Mindestlohn von 1.500 Euro eingeführt werden, sowie ein modernes Arbeitsrecht, dass die zahlreichen Grauzonen rechtlich kläre. Für Praktika sei ein Gesetz notwendig, das die Rahmenbedingungen klärt, fordert Tomaselli.