Jeder Zweite engagiert sich ehrenamtlich

Das ehrenamtliche Engagement bleibt weiter auf hohem Niveau, belegt eine Studie der Fachhochschule Vorarlberg im Auftrag des Büros für Zukunftsfragen: 48 Prozent sind ehrenamtlich tätig. Tätigkeiten in Vereinen gehen aber zurück.

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Beitrag von Bernhard Stadler, Götz Wagner und Christina Lachner.

Es ist ein Strukturwandel beim Engagement, der sich allmählich vollzieht, so ein Hauptergebnis der Studie, die am Dienstag präsentiert wurde. Die Vorarlberger bleiben zwar engagiert, das Engagement wird aber flexibler. Und: Man zieht offenbar öfters zeitlich befristete Projekte einem Vereinswesen vor. Darauf werden die Vereine reagieren müssen, sagt Manfred Hellriegel vom Büro für Zukunftsfragen. Insbesondere werden sie sich überlegen müssen, wie sie zukünftig ihren Nachwuchs rekrutieren, so der Experte.

Noch 32 Prozent in Vereinen engagiert

Immerhin 32 Prozent der Befragten sind noch in organisierter Form engagiert. Am häufigsten sind die Vorarlberger in den Bereichen Sport und Kultur ehrenamtlich tätig. Drei bis sechseinhalb Stunden pro Woche ist der durchschnittliche Zeitaufwand. Der lohne sich aber, sagt Studienautor Frederic Fredersdorf von der FH Vorarlberg: Die Zufriedenheit der Bevölkerung mit ihrer Lebenssituation steige mit dem Engagement. Und es steige nicht nur die Zufriedenheit des einzelnen, die Lebensqualität in der ganzen Region sei höher.

Die Beweggründe der Engagierten sind aber durchaus auch andere: Spaß an der Tätigkeit, das Bedürfnis, anderen zu helfen, sich für das Gemeinwohl zu engagieren oder einfach um andere Leute zu treffen. Jene, die sich nicht engagieren, geben wiederum am häufigsten „Zeitmangel“ als Grund an. Eines wird bei der Studie für Vorarlberg auch hervorgehoben: Die Vorarlberger engagieren sich immer öfter familienorientiert. Die Familie also und gute Freunde, jeder Vorarlberger hat laut Studie im Schnitt vier wirklich gute Freunde, spüren das Engagement am deutlichsten.