ÖVP-Absolute in Lustenau wackelt

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Berndt im Auftrag der Freiheitlichen Partei droht der ÖVP in Lustenau der Verlust der absoluten Mehrheit. Auch Bürgermeister Kurt Fischer muss um seine Absolute bangen.

Befragt wurden Ende November und Anfang Dezember 335 Lustenauerinnen und Lustenauer über 16 Jahre. Das Ergebnis spiegelt den Trend in Feldkirch, Hohenems und Bludenz wider: Auch in Lustenau droht die ÖVP, die absolute Mehrheit zu verlieren. Sie kommt in der Umfrage auf nur mehr 39 Prozent der Stimmen, vor fünf Jahren waren es noch 51 Prozent.

Alle anderen Parteien können hingegen zulegen. Die FPÖ wächst von 31 auf 33 Prozent, die Grünen wachsen von 12 auf 15 Prozent Stimmenanteil und die SPÖ von fünf auf sieben Prozent. NEOS kommt in der Umfrage auf sechs Prozent, stellt sich in Lustenau allerdings nicht zur Wahl. Dieser Umstand war zum Zeitpunkt der Befragung im Herbst 2014 noch nicht bekannt.

Auch Fischer verliert

Auch Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) muss mit Verlusten rechnen. Vor fünf Jahren lag Fischer noch bei 59 Prozent, derzeit kommt er laut Umfrage noch auf 35 Prozent. Bereinigt um Antworten wie „sage nicht“ oder „weiß noch nicht“ sind es 43 Prozent. Der neue Freiheitliche Kandidat Martin Fitz kommt auf 24 bzw. 29 Prozent, deutlich weniger als die 32 Prozent von Ernst Hagen noch vor fünf Jahren. Grünen-Kandidatin Christine Bösch-Vetter kann mit zehn bis 12 Prozent, SPÖ-Kandidat Walter Bösch mit sieben bis neun Prozent. Hätte es einen NEOS-Kandidaten gegeben, hätte er mit sechs bis sieben Prozent rechnen können.

Gründe für das Abschneiden der ÖVP und Fischers gibt es mehrere: Gut zwei Drittel halten die absolute Mehrheit der ÖVP in Lustenau generell für ungünstig. Vor allem die Jüngeren scheinen dieser Meinung zu sein. Fast ein Drittel der Befragten wollen, dass die Freiheitlichen mehr mitzureden haben. Außerdem halten 45 Prozent Fischer für unglaubwürdig, weil er sich nach der Landtagswahl für Schwarz-Grün ausgesprochen habe.

Entlastungsstraße bestimmendes Thema

Die vieldiskutierte Entlastungstraße für Lustenau spielt laut der Umfrage eine sehr große Rolle für die Befragten. 66 Prozent fordern den Bau dieser Straße, 22 Prozent sind dagegen, 12 Prozent haben dazu keine Meinung. Nur ein Viertel sagt, die ÖVP setze sich am Ehesten für den Bau ein. Gleich 34 Prozent gestehen das den Freiheitlichen zu. Nur 34 Prozent der Befragten sagen, Bürgermeister Fischer setze sich stark oder sehr stark für die Entlastungsstraße für Lustenau ein.

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