AKW-Mühleberg bleibt vorerst am Netz

Das Schweizer Kernkraftwerk Mühleberg bleibt bis 2019 am Netz. Jetzt hat die Betreibergesellschaft der Atomaufsichtsbehörde die letzten Sicherheitsinvestitionen für eine Genehmigung vorgelegt. Vorgesehen sind 15 Millionen Franken.

Das Schweizer Kernkraftwerk Mühleberg soll noch einmal vier Jahre bis 2019 laufen. Die Betreibergesellschaft BKW legte jetzt die letzten Investitionen in die Sicherheit der Atomaufsichtsbehörde vor. 15 Millionen Franken werden investiert - ein Bruchteil der 170 Millionen, die für eine dauerhafte Betriebsgenehmigung nötig gewesen wären.

Umweltschützer bleiben skeptisch

Für die Umweltschützer ist das zu wenig, die Sicherheitsmängel würden nicht ausreichend behoben, heißt es von ihrer Seite. Die Behörde dagegen hält die getroffenen Maßnahmen für ausreichend. Das Atomkraftwerk war von Umweltschützern und dem Land Vorarlberg immer wieder wegen Sicherheitsmängeln kritisiert worden.

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Ein Beitrag von Raphaela Stefandl
Kamera: Götz Wagner, Schnitt: Stefan Haberbosch. In Interviews:
Georg Schwarz, Direktor Ensi
Florian Kasser, Greenpeace

Querrisse bis 32 Zentimeter werden toleriert

Der Staudamm des nahen Sees wurde inzwischen verstärkt. Es muss eine vom Fluss Aare unabhängige Kühlwasserversorgung der Brennanlage geschaffen werden, so die Nukleare Sicherheitsbehörde „Ensi“. Sie legte am Dienstag technische Kriterien für die Risse im Kernmantel des AKW vor. Demnach dürfen die Querrisse nicht größer als 32 Zentimeter werden. Dass hier Kompromisse eingegangen wurden, weil das Kraftwerk ohnehin maximal vier Jahre am Netz ist, verneint der Direktor.

Umweltverbände nennen Maßnahmen „verantwortungslos“

Umweltverbände sehen das anders. Die Schweizer Atomaufsichtsbehörde handle hier verantwortungslos, die Sicherheit bis zum letzten Betriebstag sei nicht gegeben, so der Sprecher von Greenpeace. Er glaube nicht an ein Ende 2019. Die Betreibergesellschaft will indessen in den nächsten Monaten ein Abschaltszenario für Mühleberg bekanntgegeben.