Patientenverfügung nicht sehr beliebt

Nur sehr wenige Vorarlberger haben eine Patientenverfügung. Grund dafür ist laut Patientenanwalt Alexander Wolf die Komplexität des Dokumentes. Auch die hohen Kosten würden viele abschrecken, so Wolf.

Seit 2006 kann auch in Österreich mit einer Patientenverfügungen jeder entscheiden, welche medizinische Behandlung er in Anspruch nehmen möchte oder nicht. Meist betrifft das Menschen, die im Sterben liegen und selbst nicht mehr in der Lage sind, Entscheidungen zu treffen. In Vorarlberg wird dieses Angebot aber nur sehr selten angenommen. Schätzungsweise ein Prozent der Vorarlberger hat in den vergangenen acht Jahren eine Patientenverfügung verfasst.

Wer eine Patientenverfügung verfassen möchte, hat einige Behördengänge zu machen. Es gebe zwei Arten von Patientenverfügungen, sagt Wolf. Zum einen die verbindliche, die nur fünf Jahre gelte, aber für den Arzt verbindlich sei und die beachtliche Patientenverfügung, die dem Arzt nur als Orientierungshilfe diene.

Hohe Kosten fallen an

Hinzu kommen relativ hohe Kosten von bis zu 300 Euro für Notar und Arzt. Bei einer verbindlichen Verfügung fallen diese Kosten alle fünf Jahre an. Patientenanwälte bieten zwar eine kostenlose Beglaubigung solcher Patientenverfügungen an, sagt Wolf. Zu einer weiteren Kostenreduzierung könnte aber die Sozialversicherung beitragen, so Wolf. Sie könnte die Arztkosten übernehmen. Ende Jänner findet im Parlament in Wien eine Enquete zum Thema statt.

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