Zu Weihnachten droht die Schuldenfalle

Zu Weihnachten geben viele Vorarlberger mehr Geld aus, als sie eigentlich haben. Zu Jahresbeginn verzeichnet die ifs-Schuldenberatung daher zumeist einen deutlichen Anstieg bei den Beratungsgesprächen.

Geschenke auf Pump, vor allem aber unüberlegte Spontankäufe, seien die größten Schuldenfallen in der Weihnachtszeit, warnen die Berater des Instituts für Sozialdienste (ifs). Gemeinsam mit hohen Einmalzahlungen und Jahreszahlungen, die im Jänner fällig werden, führe das oft zu einer Überschuldung und einem Anstieg bei den Beratungsgesprächen in der Schuldenberatung.

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Video: Beitrag von Melanie Kritzer, Götz Wagner und Stefan Haberbosch. Sie sehen Peter Kopf.

Laut Peter Kopf vom ifs sind es vor allem Angebote wie „jetzt kaufen, später zahlen“, die Familien in prekäre Situationen bringen. Hier würden oft Zinsen zwischen zehn und 20 Prozent anfallen, die dann noch lange nachwirken würden, so der Experte. Wer schon zu Weihnachten in den roten Zahlen stecke, habe spätestens im Jänner ein nicht zu bewältigendes finanzielles Problem. Deswegen wird der Jänner bei der ifs-Schuldenberatung als „Monat des bösen Erwachens“ bezeichnet. Neben zahlreichen Rechnungen zeige dann auch das Girokonto „sein wahres Gesicht“, so Kopf.

30 Prozent der Kunden im ersten Quartal

Diese Belastungen würden beim Weihnachtseinkauf im Dezember oft ausgeblendet. Wenn die Zahlungen dann fällig sind, wüssten sich viele Vorarlberger nicht mehr zu helfen. Rund 30 Prozent der jährlich rund 3.000 Kunden in der Schuldenberatung seien deswegen in den ersten drei Monaten des Jahres zu verzeichnen. Schon ein einzelner Einkauf könne einen Schuldenberg verursachen, sagt Kopf. Der Weg aus der Schuldenfalle dauere dann aber Monate, wenn nicht sogar Jahre.