26.000 wollen Cannabis-Legalisierung

Dem Verein „Legalize!“ geht es um die Entkriminalisierung von Cannabis-Konsumenten. Bisher unterzeichneten 26.000 Menschen eine Petition, die Straffreiheit beim Anbau für den Eigenbedarf fordert. Die Petition der parlamentarischen Bürgerinitiative liegt im Nationalrat.

Die Legalisierung von Cannabis und die Entkriminalisierung von Konsumenten forderte der Verein „Legalize! Österreich“ gemeinsam mit dem Österreichischen Hanf Verband (ÖHV) am Freitag in Wien. Die Bürgerinitiative zur Herausnahme von Cannabis aus dem österreichischen Suchtmittelgesetz sammelte bisher 26.000 Unterschriften. Der Initiator, der Hohenemser Stadtrat Bernhard Amann (Die Emsigen), findet, es sei noch „Luft nach oben“.

„Viele trauen sich nicht zu unterschreiben, weil sie Angst haben, dass die Polizei Namen und Adresse rauskopiert“, bedauerte Amann bei der Pressekonferenz in Wien. Kritik übte er an der „Cannabisbürokratie“, wie er sagte, die einen enormen finanziellen Aufwand betreibe. „Die Sucht bestehe vor allem bei den Behörden“, äußerte sich Amann.

„Initiative wird missverstanden“

Häufig falsch verstanden sieht sich der Bregenzer Rechtsanwalt Gebhard Heinzle vom ÖHV. „Wir wollen den Konsum von Cannabis nicht etablieren, das ist ein völliges Missverständnis“, so der Jurist. Nach den Vorstellungen der Initiative sollten die sogenannten „Homegrower“ eine Cannabis-Abgabe leisten, ähnlich wie kleine Schnapsbrennereien. Außerdem sollte der Besitz von bis zu zehn Gramm Cannabis straffrei bleiben, so Heinzle.

„Legalisierung bester Jugendschutz“

Julia Herr von der Sozialistischen Jugend (SJ) verwies auf die SJ-Kampagne mit dem provokanten Titel „Lieber bekifft ficken als betrunken fahren“. Die SJ-Vorsitzende relativierte aber: „Wir machen die Kampagne nicht, weil wir wollen, dass alle kiffen.“ Laut Drogenbericht 2013 konsumieren 30 bis 40 Prozent der jungen Erwachsenen zumindest ab und zu Cannabis. Amann und Heinzle argumentieren, dass Cannabis keine Einstiegsdroge sei. „Ist Cannabis nicht legal, musst du zum Dealer gehen, um es zu bekommen“. Das sei der Einstieg in härtere Drogen, meinen die Verfechter der Legalisierung. Deshalb sei die Legalisierung der beste Jugendschutz. (APA)

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