Millionen-Projekt ist das Geld ausgegangen

Auf der Baustelle zum millionenschweren „Silvretta Alpin Resort“ in Gargellen ist Stillstand eingekehrt. Laut Wirtschaftspresseagentur.com (wpa) warten die Handwerker auf eine Million Euro. Grund soll der schleppende Verkauf der Ferienappartements sein. Jetzt will ein Großinvestor einsteigen.

Der Spatenstich für das Millione-Projekt erfolgte im August 2012, im Spätsommer 2014 hätte eröffnet werden sollen. Seit Monaten wird an dem Riesenprojekt allerdings nicht mehr weitergebaut, berichtet die wpa. Insgesamt fehlen den Investoren rund neun Millionen Euro an Kapital.

Silvretta Alpin Resort ist das Geld ausgegangen.

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Nur wenige Wohnungen verkauft

Hintergrund: Für insgesamt 16 Millionen Euro sollte in Gargellen das „Silvretta Alpin Resort“ entstehen - eine Wohnanlage mit 36 Luxus-Appartements, Wellnessbereich und Tiefgarage. Die Appartements sollten an Investoren verkauft werden. Drei Wochen pro Jahr sollten sie die Wohnungen selbst bewohnen, den Rest der Zeit wollte sie die Silvretta Alpin Resort Betriebsgesellschaft weitervermieten. Dafür wurde den Investoren eine Rendite von sechs Prozent in Aussicht gestellt.

Wie Peter Tomaselli, geschäftsführender Gesellschafter von Projektbetreiber I&F Immobilien und Finanzdienstleistungs GmbH, gegenüber der wpa bestätigte, seien bisher nur vier Wohnungen verkauft worden. „Dadurch ist unser Finanzierungskonzept in der Sackgasse. Es war geplant, dass durch den laufenden Verkauf Geld hereinkommt und wir weiterbauen können. Doch dieses Konzept ist nicht aufgegangen, muss man ehrlicherweise sagen,“ so Tomaselli. Jetzt fehle es an Liquidität.

In etwa 50 Prozent des 16-Millionen-Euro-Projekts seien fertiggestellt worden. Für die anderen 50 Prozent konnte bisher keine Finanzierung auf die Beine gestellt werden. Dazu kommen rund eine Million Euro an offenen Rechnungen bei Handwerkern und Baufirmen - macht ein Finanzierungsloch von rund neun Millionen Euro.

Verhandlungen mit Großinvestor

Derzeit sucht Tomaselli nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten. Aussichtsreich seien vor allem Investoren, außerhalb von Vorarlberg: „Diese Verhandlungen sind bereits weit fortgeschritten. Ich bin zuversichtlich, dass wir in den kommenden Wochen einen Abschluss erzielen und das Silvretta Alpin Resort 2015 fertigstellen können.“ Handwerker und Baufirmen will er durch eine Eintragung im Grundbuch zufrieden stellen.

Dass die Wohnungen mit einem Preis von 9.000 Euro pro Quadratmeter zu teuer seien, will Tomaselli nicht gelten lassen. Mit dem Geld müssten auch allgemeine Flächen und der Wellnessbereich bezahlt werden.