Enorme Preisunterschiede bei Kfz-Ummeldungen

Kfz-Ummeldungen sind im benachbarten Ausland weitaus günstiger als in Vorarlberg: Ein- und dieselbe Behördenleistung ist in Vorarlberg mehr als zehnmal so teuer wie etwa in Bayern. Der ÖAMTC Vorarlberg kritisiert, dass die pauschale staatliche Zulassungsgebühr zu hoch sei.

In Bregenz kostet die Ummeldung eines gebrauchten Autos rund 180 Euro. Nimmt man noch die neue Scheckkarte dazu oder benötigt ein neues Kennzeichen, klettert der Preis schnell auf 200 Euro. Allein 119 Euro macht dabei die pauschale staatliche Zulassungsgebühr aus.

Wer ein gebrauchtes Auto im selben Bezirk bei der KFZ-Zulassungsstelle in Lindau (D) ummeldet, zahlt 11 bis 18 Euro - also etwa ein Zehntel des österreichischen Preises. Deutlich weniger als in Vorarlberg kostet eine Kfz-Ummeldung auch im Schweizer Kanton St. Gallen: Hier müssen zirka 40 bis 60 Franken (33 bis 50 Euro) bezahlt werden.

Kinz: Gebühren seit 2011 nichterhöht

Daniela Kinz, Sprecherin des Finanzministeriums, erklärt die enormen Unterschiede mit den Gebühren, die im Zusammenhang mit der Ummeldung anfallen. Darin enthalten seien demnach auch Namens- und Adressänderungen, Abmeldung oder Eintragungen im Typenschein. Außerdem sei die Gebühr seit 2011 nicht mehr erhöht worden, obwohl das Gebührengesetz erlaube, die Gebühren entsprechend der Inflationsrate anzupassen.

Wagner: Pauschale ohne merkliche Gegenleistung

Dem ÖAMTC sei der Anteil für die Behörden schon länger ein Dorn im Auge, so der Vorarlberger Sprecher des Automobilclubs Jürgen Wagner. Die-119-Euro-Pauschale sei eine Gebühr ohne merkliche Gegenleistung und könne als zusätzliche „Zulassungssteuer“ betrachtet werden, so Wagner. Nach ÖAMTC-Berechnungen kommen so allein in Vorarlberg jährlich fast sieben Millionen Euro zusammen, die nach Wien fließen.

Link: