IfS stößt an Kapazitätsgrenze
Das Institut für Sozialdienste - kurz IfS - hat am Montag seinen Bericht für das vergangenen Jahr veröffentlicht. Mit insgesamt 420 Mitarbeitern setzte der Verein im Vorjahr knapp 26 Millionen Euro um. Ein gutes Drittel davon erzielten die Beratungsstellen in den vier Bezirkshauptstädten sowie in Hohenems und Egg, das Streetworkprojekt Mühletor und die Schulsozialarbeit. Mit rund 31.000 Personen wurden etwa 1.000 Klienten weniger als im Vorjahr betreut. Dennoch: Das IfS kommt an seine Kapazitätsgrenze.
Umgehende Abklärung ist in jedem Fall möglich
Mehr Betreuung gehe nicht, sagt IfS-Geschäftsführer Stefan Allgäuer, deshalb wurden im Vorjahr auch keine neuen personalintensiven Angebote geschaffen. Es werde aber niemand abgewiesen, sagt Allgäuer: Eine Abklärung könne immer sofort erfolgen, darauf seien die Strukturen ausgerichtet. Sofortmaßnahmen würden in die Wege geleitet. Wo es nicht eile, müssten Wartezeiten in Kauf genommen werden.
Rasche Unterstützung gegen Verfestigung von Armut
In zwei Bereichen hat das Institut für Sozialdienste im Vorjahr besondere Steigerungen festgestellt: im Themenkreis Existenzsicherung und Armut zeige sich immer mehr, dass der Grat zwischen „es gerade noch schaffen oder eben nicht mehr“ oft sehr schmal ist. Ein Schicksalsschlag, etwa wenn eine Beziehung scheitert, führe dann in die Armut. Durch rasche Unterstützung sei alles zu tun, damit sich Armut nicht verfestige.
Gewalt wird nicht nachhaltig diskutiert
Betreuung von Gewalt-Opfern und -Tätern ist der zweite Bereich, mit dem das IFS immer intensiver zu tun hat, so Geschäftsführer Stefan Allgäuer. Es würden mehr Fälle gemeldet. Aber das IFS tue sich insgesamt schwer, eine nachhaltige gesellschaftliche Diskussion zu initiieren.
IFS braucht klare Rahmenbedingungen
In seinem Vorwort zum Geschäftsbericht schreibt IfS-Präsident Hans-Peter Bischof, langjähriger Gesundheitslandesrat, der Landesregierung ins Stammbuch: unumgänglich seien für das IfS „klare sozialpolitische Rahmen- und Entwicklungsbedingungen von Seiten des Landes und des Sozialfonds“. Und Geschäftsführer Allgäuer hält fest, dass die zuletzt so vieldiskutierte „Sozialraum-Orientierung“ schon längst gelebte Praxis sei. Die sozialen Akteure hätten sich die Kritik nicht verdient, dass Soziale Arbeit im Land zu wenig auf den Lebensraum der Betroffenen ausgerichtet sei.