Kandidaten haben zu wenig Fahrpraxis

Jeder fünfte Führerscheinkandidat ist im Vorjahr durchgefallen. Besonders hoch war die Quote beim PKW-Führerschein. Bei den Fahrschulen begründet man die schlechten Ergebnisse mit dem Wunsch der Fahrschüler, möglichst schnell zur Prüfung anzutreten.

Für viele Jugendliche ist der Führerschein wohl das Statussymbol, doch der Weg zur Fahrerlaubnis ist manchmal steinig. Mehr als 8.600 praktische Fahrprüfungen wurden im Vorjahr in allen Führerscheinklassen absolviert. Immerhin in 23 Prozent der Fälle war das Ergebnis negativ. Bei der praktischen PKW-Fahrprüfung scheiterten laut Land Vorarlberg gleich 29 Prozent der Prüflinge. Diese hohe Durchfall-Quote hat oft damit zu tun, dass die Kandidaten zu früh zur Prüfung antreten, sagt die Sprecherin der Vorarlberger Fahrschulen, Barbara Germann-Frener:

Fahrschüler scheitern an Autobahnfahrten

Es wäre oft besser, die Kandidaten würden zu den vorgeschriebenen zwölf Fahrstunden für einen PKW-Führerschein noch zwei bis drei Stunden zusätzlich absolvieren, sagt Germann-Frener. Das koste zwar rund 150 Euro mehr, sei aber meist sinnvoller und günstiger als ein erneuter Prüfungsantritt. Probleme gebe es bei der praktischen Fahrprüfung vor allem bei Autobahn-Fahrten. Etwas besser sieht die Bilanz der Kandidaten bei der theoretischen Fahrprüfung aus. Hier bestanden im Vorjahr 82 Prozent der Prüflinge. Und damit liegt Vorarlberg bei dieser österreichweit einheitlichen Prüfung sehr gut, sagt Germann-Frener:

Wer bei der theoretischen Prüfung durchfällt, hat in der Regel einfach zu wenig gelernt, sagt Germann-Frener. Insgesamt sei die Ausbildung Fahrschulen gut. Man könne sich im Bundesvergleich mehr als sehen lassen.