FPÖ fordert lockerere Umwidmungspolitik

Einen aufgeschlosseneren Umgang mit Grundstücksumwidmungen regt der Chef der Vorarlberger Freiheitlichen, Dieter Egger, an. Flächen am Siedlungsrand, die leicht zu erschließen und zu einem Mischpreis erhältlich seien, könnten einen Beitrag zu erschwinglichem Wohnraum leisten, sagt er.

Preissteigerungen bei Grund und Boden, aber auch bei Mieten, machten das Wohnen in Vorarlberg zu einem schwierigen Thema, betonte Egger. Der soziale Wohnbau konzentriere sich zudem vor allem auf größere Städte. Große Einheiten und ein hoher Migrantenanteil führten dort nicht selten zu sozialen Spannungen, so der FPÖ-Parteiobmann, der deshalb für einen Ausbau gemeinnützigen Wohnraums in Kleingemeinden eintritt.

Als Beispiel nannte Egger die Gemeinde Hörbranz. Dort habe ein Bauer der Gemeinde ein über 8.000 Quadratmeter großes Grundstück zu einem Mischpreis von hundert Euro pro Quadratmeter für ein Wohnprojekt angeboten. Die landwirtschaftliche Fläche liege direkt am Siedlungsrand in der Nähe eines Kindergartens und einer Bushaltestelle und biete sich deshalb an, betonte der Hörbranzer Gemeinderat Josef Siebmacher. Er ist siebenter auf der FPÖ-Bezirksliste Bregenz für die Landtagswahl im Herbst. Der Kaufpreis sei im Vergleich zu den landläufigen Kosten für Bauland niedrig und könnte auch für die Mieter eine spürbare Erleichterung bringen. Einziger Knackpunkt: Das Grundstück ist noch nicht umgewidmet. Das wäre für Egger in diesem Fall aber sinnvoll. „Hörbranz könnte ein Vorzeigemodell für das ganze Land sein“, so Egger.

Hofer wirft FPÖ Zickzackkurs vor

Der Wohnbausprecher der Vorarlberger Volkspartei, Albert Hofer, zeigt sich verwundert über Eggers Vorschlag: Er verweist auf einen Antrag aus dem Jahr 2013 mit praktisch deckungsgleichen Vorschlägen von Seiten der SPÖ. Dieser Antrag sei damals auch von den Freiheitlichen abgelehnt worden. Der Vorschlag würde den Widmungsdruck auf die Siedlungsränder massiv erhöhen, kritisiert Hofer.

Link:

Grundstücksverkauf: Volksabstimmung möglich