Täter nach Vergewaltigung in Gaißau flüchtig

Eine junge Frau ist am Sonntag in der Nähe einer Großveranstaltung vergewaltigt und schwer verletzt worden. Der Täter ist flüchtig. Die 20-Jährige musste in der Klinik in Innsbruck notoperiert werden.

Die junge Unterländerin wurde in der Nähe der Großveranstaltung „Georgs Fäscht“ in Gaißau gegen 4.30 Uhr von einer Anrainerin entdeckt. Die 20-Jährige lag auf dem Gehsteig und war laut Polizei von einem Unbekannten vergewaltigt und verletzt worden. Sie wurde umgehend in die Klinik nach Innsbruck geflogen und notoperiert.

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Ein Beitrag von Gernot Hämmerle, Holger Weitze und Sabrina Winter. In Interviews: Stefan Schlosser (Landeskriminalamt), Judith Lorünser.

Opfer schwer verletzt

Die Frau wies schwere Verletzungen in den Bereichen Unterleib und Gesicht auf. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, hatte die 20-Jährige das Fest zuvor in Begleitung eines bisher unbekannten Mannes verlassen. Gegen 4.30 Uhr sah eine Nachbarin aufgrund eines Geräusches nach und entdeckte die schwer verletzte Frau. Sie leistete sofort Erste Hilfe und verständigte die Rettungskräfte.

Die Beamten der Polizeiinspektion Höchst waren rasch an Ort und Stelle und führten sofort örtliche Fahndungsmaßnahmen durch. Am Tatort wurden sämtliche Spuren gesichert. Mit Polizeihunden wurde der Weg, über den der Mann den Tatort verlassen haben dürfte, abgesucht. Alle Anrainer und Zeugen wurden befragt. Die Veranstaltung wurde von etwa 700 bis 1.000 Menschen besucht.

Polizei rekonstruiert Tathergang

Die Tat wurde zwischen 3.15 Uhr und 3.30 Uhr in nur 300 Metern Entfernung des Festes vor dem Eingang eines unbeleuchteten und unbewohnten Hauses in der Riedgasse in Gaißau begangen. Den Zeitablauf um die Tatzeit konnten die Ermittler bereits zum Teil rekonstruieren. Mehrere Zeugen hatten die Frau gesehen. Gegen 3.15 Uhr bemerkten zwei Zeugen in der Nähe des Tatorts auch einen unbekannten Mann, den möglichen Täter.

Haus

ORF

Ob es sich bei dem unbekannten Begleiter des Opfers um den Täter handelt, konnte die Polizei jedoch nicht mit Sicherheit sagen. Genauso gut könnten sich die beiden nach dem Fest getrennt haben, sagte der stellvertretende Leiter des Landeskriminalamtes, Stefan Schlosser. In diesem Fall hätte der Täter der 20-Jährigen auf dem Heimweg aufgelauert.

Keine konkreten Hinweise

Trotz der Einvernahme von über 50 Zeugen gebe es bisher keine konkreten Hinweise auf einen Tatverdächtigen, sagte der stellvertretende Leiter des Ermittlungsbereichs Sexualdelikte, Alexander Wachter. Die Polizei bat deshalb Zeugen des Vorfalls oder Personen, die eine verdächtige Person im Umkreis des Tatorts gesehen haben, sich beim Landeskriminalamt Vorarlberg oder bei der Polizeiinspektion Höchst zu melden. Das Opfer selbst war laut Polizei zunächst nicht einvernahmefähig, aber ansprechbar und in stabilem Zustand.

Personenbeschreibung

Die Polizei sucht einen etwa 20-jährigen Mann mit normaler Statur und leichtem Bauchansatz. Er soll etwa 1,70 bis 1,80 Meter groß sein und kurze Haare, aber keinen Bart haben. Weiters soll er Sportschuhe getragen haben. Der Mann könnte Blut an der Kleidung oder Verletzungen am Körper haben. Der Unbekannte sei laut Zeugen in nordöstliche Richtung, ins Wohngebiet Gaißau, gegangen. Die Polizei dehnte ihren Fahndungsaufruf am Dienstag auf die benachbarte Schweiz aus.

Veranstalter zeigt sich bestürzt

Der Vorstand des Vereins „Georgs Fäscht Gaißau“ bedauere den schwerwiegenden Vorfall zutiefst, hieß es in einer Aussendung des Vereins. Man habe mit 20 Security-Mitarbeitern auf dem Festgelände sowie auf den Parkplätzen und in den Shuttle-Bussen für Sicherheit gesorgt. Der furchtbare Vorfall sei außerhalb des Festgeländes passiert. Dennoch sei man als Veranstalter sehr daran interessiert, dass dieser Fall schnell und lückenlos aufgeklärt werde.