Wölfe in Vorarlberg im Anmarsch

Immer mehr Hinweise deuten laut Wildbiologe Hubert Schatz darauf hin, dass in Vorarlberg wieder Wölfe leben. Von einem ganzen Rudel könne derzeit zwar keine Rede sein - künftig könnte es aber wieder mehr Wölfe im Land geben, so Schatz.

Anfang April fotografierte ein Pensionist in Nenzing einen Wolf - zur selben Zeit wurde auch in Tschagguns Kot gefunden, der von einem Wolf stammen könnte. Bei einer Untersuchung der DNA in einem Schweizer Institut stellte sich heraus, der Kot könnte, müsse aber nicht von einem Wolf kommen - eine hundertprozentige Bestätigung gebe es nicht.

Wildbiologe Schatz geht jedoch davon aus, dass es sich wirklich um Wölfe handelt - jedoch höchstens um ein oder zwei Tiere. Ein ganzes Rudel könne aber ausgeschlossen werden.

Letztes Wolfsrudel vor mehreren hundert Jahren

Aufgrund der starken Vermehrung in den letzten Jahren sei es jedoch gut möglich, dass sich künftig wieder mehr Wölfe in Vorarlberg ansiedeln. Die meisten Wölfe kämen derzeit aus Italien, Slowenien oder Kroatien - auch in der Schweiz lebten mittlerweile wieder einige Wölfe.

Die letzten Wolfsrudel lebten vor mehreren hundert Jahren in Vorarlberg, der letzte Wolf wurde vor 150 Jahren im Land gesehen, so Schatz. Lediglich vor fünf Jahren wurde einmal ein Wolf in Warth gesichtet - dieser war laut Schatz aber auf der Durchreise.

Kooperationsgruppe für weitere Vorgehensweise

Vergangene Woche wurde nun eine Kooperationsgruppe gebildet - Jäger, Schafzüchter, Naturschützer und die zuständigen Behörden hätten gemeinsam die weitere Vorgehensweise geplant, so Schatz.

Menschen haben laut Schatz von Wölfen nichts zu befürchteten, die Tiere gingen ihnen in der Regel aus dem Weg. Dennoch warnt er zur Vorsicht - schließlich wisse man nie, was in so einem Tier vorgehe. Sollte es zu einer Begegnung mit einem Wolf kommen, empfiehlt Schatz, unbedingt ruhig zu bleiben.

Schatz erwartet sich künftig einige Diskussionen

Sollte sich bestätigen, dass künftig vermehrt Wölfe in Vorarlberg leben, geht Schatz davon aus, dass es im Land noch einige Diskussionen zwischen Wolfsgegnern und Wolfsfreunden geben wird.

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