Fracking: Wirtschaftskammer fordert Sachlichkeit

Der Vorarlberger Landtag hat eine Unterschriftenaktion zur Verhinderung des Frackings im Bodenseeraum gestartet. Wirtschaftskammer-Präsident Manfred Rein fordert im ORF Vorarlberg-Interview eine sachlichere Diskussion.

Das Landtagspräsidium und die Klubobleute der vier im Landtag vertretenen Parteien (ÖVP, Grüne, FPÖ und SPÖ) fordern die Vorarlberger auf, sich an der Unterschriftenaktion zu beteiligen.

Auch Grünen-Abgeordnete aus Vorarlberg, Bayern, Baden-Württemberg und der Schweiz starteten am Donnerstag eine gemeinsame Unterschriftenaktion. Das Problem Fracking im Bodenseeraum könne Vorarlberg nicht alleine lösen", so der Vorarlberger Grünen-Sprecher Johannes Rauch.

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Im Video zu sehen: Johannes Rauch (Die Grünen), Manfred Rein (Präsident der Vorarlberger Wirtschaftskammer); Beitrag von Franz-Michel Hinteregger, Holger Weitze, Hans Hammer

Bei Fracking werden über Bohrschächte mit hohem Druck große Mengen eines Gemischs aus Wasser, Sand und chemischen Stoffen in Schiefersteinschichten eingebracht. So entstehen Risse im Gestein, und das darin gelagerte Erdgas löst sich. Einige Kritiker fürchten, dass die Methode Erdbeben auslösen kann. In Vorarlberg sorgt man sich um die Wasserqualität des Bodensees.

Rein: Zukunft der Energieversorgung

Fracking dürfe kein Thema in Trinkwasser- und Wasserschutzgebieten sein, einem kollektivem Nein gegen das Fracking wolle er sich aber nicht anschließen, so Wirtschaftskammer-Präsident Rein. Es gehe auch um die Zukunft der Energieversorgung, es werde nicht alles mit erneuerbaren Energieträgern abzudecken sein.

Rein schlägt vor, in dieser Frage Experten mit unterschiedlichen Meinungen und unterschiedlichem Wissen zu Rate zu ziehen. Dann sei es eine Frage der Sorgfältigkeit, wie man mit dem Ergebnis umgeht. Wichtig sei es, das Thema zu versachlichen.

„Ökonomisch nicht nachhaltig“

Distanziert gegenüber dem Thema Fracking zeigt sich die Illwerke-VKW-Gruppe. Nicht nur wegen der Risiken, auch ökonomisch sei Fracking nicht nachhaltig, so Vorstand Helmut Mennel. Untersuchungen hätten gezeigt, dass es sich schon in ein paar Jahren nicht mehr rechnen würde.

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