Kein Fracking ohne Umweltverfahren

Umweltlandesrat Erich Schwärzler (ÖVP) lehnt die auf EU-Ebene vereinbarte Lockerung der Auflagen zum Fracking ab. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung sei im Bodenseeraum unerlässlich, so Schwärzler am Montag.

Vorarlbergs ablehnende Haltung zum Fracking bleibt unverändert. Auf EU-Ebene wurde grade vereinbart, dass keine Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP) mehr nötig sein werden bei der Förderung von Schiefergas mittels Fracking.

Schwärzler widerspricht: „Eine UVP für die geplante und mit unabwägbaren Risiken verbundene Schiefergasgewinnung - insbesondere in der Nachbarschaft im Bodenseeraum - ist aus Sicht des Klima- und Umweltschutzes unerlässlich, da der Schutz von Natur und Umwelt, aber auch der Bevölkerung und des Trinkwassers außer Frage zu stehen haben“, so Schwärzler in einer Mitteilung an die Medien.

Beim Fracking wird mit hohem Druck ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien ins Schiefergestein gepresst, um das eingelagerte Erdgas zu erreichen.

Investitionen - in die Erschließung der bis zu 7.000 Meter tief im Erdreich verborgenen Ressourcen - sind für Schwärzler ein energiepolitischer Rückschritt. Seine Begründung: „Das bindet uns auf weitere Jahrzehnte an fossile Rohstoffe“.

Hoffen auf Gegenwind bei Gesetzesnovelle

Vorarlberg rechnet mit der bisherigen Position der deutschen Bundeskanzlerin Merkel (CDU). Auch die Bodensee-Anrainerländer haben sich zugunsten des ‚Seenschutzes‘ gegen Fracking gewandt. Schwärzler sagt, er erwarte, dass sich das EU-Parlament gegen die beabsichtigte UVP-Gesetzesnovelle ausspreche und sich Betreiber der Schiefergasgewinnung weiterhin einem UVP-Verfahren stellen müssen.

Schwärzler hält nichts davon, „dass die Investoren mit der riskanten Energietechnologie ihren Profit abziehen und die heimische Bevölkerung die verbundenen Gefahren zu tragen hat“, so Schwärzler wörtlich in seiner Aussendung.

„Falsche Richtung“

Als neuerlichen Schritt in die falsche Richtung wertet die Vizepräsidentin der „Sozialistischen Bodensee-Internationale“, Olga Pircher (SPÖ), die EU-weiten Lockerungen der Fracking-Auflagen. Wenn keine Umweltverträglichkeits-Prüfung mehr notwendig sein soll, dann sei dieser umweltfeindlichen Energiegewinnung Tür und Tor geöffnet, so Pircher. Pircher fordert die politisch Verantwortlichen in Vorarlberg auf, sich mit allen verfügbaren Mitteln zu wehren.

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