Naturschützer bewegt Dalaas zum Rückzug
Die Gemeinde Dalaas wollte im Namen von Waldbesitzern in den Klostertaler Bergwäldern Holz schlagen lassen. Es handelt sich dabei um ein ausgewiesenes „Natura 2000“ - Schutzgebiet. Seit 1995 sind die Bergwälder an der Sonnenseite des Klostertales von Bludenz bis Langen am Arlberg unter Schutz gestellt. Früher gab es offene Bergwiesen, die gemäht wurden. Im Laufe von Jahrzehnten sind die meisten Wiesen jedoch zugewachsen.
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Ein Beitrag von Franz-Michel Hinteregger, Holger Weitze, tobias Becker und Christina Lachner. In Interviews: Karl Studer (Bezirkshauptmannschaft Bludenz), Franz Ströhle (Naturschutz-Aktivist), Manfred Vonbank (Jagdaufseher).
Schutzwald und Jagd
Um den Schutzwald über einer Siedlung zu pflegen und auch, um besser jagen zu können, hatte die Gemeinde im Vorjahr um die Bewilligung eines „waldbaulichen Projektes“ angesucht. Es sollten 3.500 Kubikmeter Holz geschlagen werden und mit mehreren Seilkrananlagen ins Tal gebracht werden - bis der Naturschützer Franz Ströhle auf den Plan trat.
Seilbahnen abgelehnt
Franz Ströhle ist in Dalaas aufgewachsen und wohnt mehrere Monate im Jahr auf einem Maisäß im betroffenen Gebiet. Für ihn ist die hochtechnologische Holznutzung - mit weithin sichtbaren Schneisen für die Seilbahnen - unvereinbar mit einem „Natura 2000 Gebiet“. Auch die Jäger haben ihre Sicht der Dinge dargelegt. Für sie ist eine Waldauflichtung dann notwendig, wenn man erwartet, dass möglichst viel Wild abgeschossen wird. Das ist aber augenscheinlich nicht der Fall.
Waldbesitzer unterstützen Naturschützer
Nun folgen einige Waldbesitzer den Argumenten von Franz Ströhle. Das bewegte die Gemeinde Dalaas zum Umdenken. Sie zog ihren Antrag für das Schutzwaldprojekt vor kurzem zurück. Nun hegt Naturschützer Ströhle größere Pläne: Seine Vision ist ein 18 Hektar großes Naturwaldreservat über Dalaas, in dem keine wirtschaftliche Nutzung stattfindet.