Großer Gewitterschaden in Vorarlberg

Kirschgroße Hagelkörner haben in der Nacht auf Dienstag im Süden des Landes großen Schaden angerichtet - vor allem bei Obst- und Gemüsebauern. Die österreichische Hagelversicherung schätzt den Gesamtschaden auf 90.000 Euro.

90 Prozent der Äpfel von Obstbauer Alfons Matt aus Schlins sind beschädigt - mehr als die Hälfte davon kann überhaupt nicht mehr verwertet werden. Kirschgroße Hagelkörner haben das Obst aufplatzen lassen und schwere Schäden hinterlassen. Dazu kam der ungewöhnlich starke Sturm, sagt Matt. Etwa 50 Apfelbäume sind allein in der Plantage von Matt dem Sturm zum Opfer gefallen. Den finanziellen Schaden schätzt der Schlinser auf rund 15.000 Euro.

Auch Mais betroffen

Laut Richard Simma, dem Landesleiter der österreichischen Hagelversicherung, ist aber nicht nur Kernobst betroffen, sondern auch der Mais.

14 Einsätze der Feuerwehr

Nach Angaben der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) gab es in der Nacht auf Dienstag 14 Einsätze in den Bezirken Feldkirch und Bludenz, meist wegen umgestürzter Bäume. Im Raum Feldkirch-Schlins hätten Anrufer von teils starkem Hagel berichtet, so die RFL. In Nenzing stieß ein Autofahrer gegen 1.00 Uhr gegen eine quer auf die Fahrbahn gestürzte Birke, der Lenker blieb unverletzt, so die Polizei.

Herabgestürzte Äste und umgefallene Bäume blockierten auch Straßen in Schlins und Göfis.

172 Blitzeinschläge in den letzten vier Tagen

Das Blitzortungssystem ALDIS registrierte allein in den vergangenen vier Tagen in Vorarlberg 172 Blitzeinschläge. Bei Ein- und Zweifamilienhäuser sei gesetzlich keine Blitzschutzanlage vorgeschrieben, sagt Ralph Pezzey von der Brandverhütungsstelle Vorarlberg. Trotzdem empfiehlt er deren Installation, um das Schadensrisiko bei einem Einschlag zu verringern. Bei allen anderen Gebäuden seien Blitzschutzanlagen sowieso verpflichtend.

Links:

• Wetteraussichten für Vorarlberg
• Unwetter: Baum stürzt auf Haus (burgenland.ORF.at, 5.8.2013)
• Unwetter: Wieder viele Einsätze (vorarlberg.ORF.at, 5.8.2013)