Garnelen verbreiten sich im Bodensee

Im Bodensee sind 800 fremde Tierarten anzutreffen. Sie wurden vor allem mit Booten eingeschleppt. Das Seenforschungsinstitut Langenargen betrachtet die sogenannten Neozoen als beträchtliche Konkurrenz für heimische Arten.

Krebse, Muscheln, Quallen oder Garnelen haben im Bodensee einen üppigen Lebensraum gefunden. Die Neozoen sind kaum Fressfeinden ausgesetzt und breiten sich deshalb oft explosionsartig aus. Auf einem Quadratmeter Seeboden sind zwei Drittel aller Tiere gebietsfremde Arten, erläutert Herbert Löffler vom Institut für Seenforschung in Langenargen.

Verdrängung einheimischer Arten

300 dieser Neozoen haben sich bisher schon so gut eingelebt, dass sie als etabliert gelten. Für die heimischen Tiere gelten die Neozoen als große Konkurrenz: Sie werden verdrängt, gefressen oder finden keine Nahrung mehr, so Gerhard Hutter vom Umweltinstitut Vorarlberg.

Die ausländischen Arten sind anderseits auch eine wichtige Nahrungsquelle für heimische Tiere. Eingeschleppt wurden die meisten Neozoen durch Menschen, sagt Hutter. Ob der Bodensee in Zukunft Probleme mit den Neuankömmlingen haben werde, sei nicht abzusehen. Gegen die Einschleppung ließe sich aber ohnehin nichts unternehmen. Rund 800 gebietsfremde Tierarten sind es inzwischen im Bodensee - die ersten sogenannten Neozoen kamen schon im Jahr 1492.

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