Gewitter bringt vier Boote in Seenot

Am Dienstagabend sind mehrere Boote auf dem Bodensee in Seenot geraten. Als eine breite Gewitterfront mit Starkregen, Hagel und heftigen Böen über den See zog, konnten mehrere Boote den sicheren Hafen nicht mehr erreichen.

Das bescherte der Wasserrettung einen Großeinsatz. Mehrere Bootskapitäne hatten die Sturmwarnung für den Bodensee zu wenig ernst genommen. Die Boote von Wasserrettung, Feuerwehr und Seepolizei liefen innerhalb weniger Minuten aus, um den in Not Geratenen zu Hilfe zu eilen, so Sebastian Hellbock, Landeseinsatzleiter der Wasserrettung.

Wasserrettung

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26 Rettungskräfte im Einsatz

Fast eine Stunde lang wurde nach vier vermissten oder manövrierunfähigen Booten und deren Besatzung gesucht. Unter widrigsten Verhältnissen hielten die Einsatzkräfte im Bereich des Sporthafens Bregenz, der Fußacher Bucht und auf dem offenen See nach den vermissten Booten Ausschau. Die koordinierte Suche hatte innerhalb kürzester Zeit Erfolg.

Rettung gelungen: Keine Verletzten

Die Boote und deren Standorte konnten rasch ermittelt werden. Alle Schiffbrüchigen erreichten das sichere Ufer, so Hellbock. Es waren 26 Einsatzkräfte und zwei Rettungsboote der Wasserrettung sowie drei Boote der Seepolizei und der Feuerwehr im Einsatz.

Böen bis zu 114 km/h

Nach Auskunft der Seepolizei Hard gab es am Dienstagabend einzelne Böen von bis zu 114 km/h. Auf der Beaufort-Skala, die zum Einteilen von Windstärken verwendet wird, entspricht das der Windstärke 11 - oder einem orkanartigen Sturm.

Allerdings, so die Seepolizei, seien das eben nur einzelne Böen gewesen, ansonsten habe sich das Ganze bei Windstärke 5 eingependelt, und da habe die Seepolizei mit ihrem neuen Dienstboot, das für Orkane bis zur Windstärke 12 ausgelegt sei, kein Problem.

Behinderungen auf Bahnstrecke Lindau - Bregenz

Auch auf den Bahnverkehr hatten die Unwetter Auswirkungen. So kam es auf der Bahnstrecke Lindau-Bregenz zu Verspätungen im Nahverkehr. Die Fernverkehrszüge fuhren nach Angaben eines Bahnsprechers aber planmäßig.

Durch heftige Sturmböen waren Bäume auf die Oberleitung der Bahnstrecke Lindau - Bregenz gefallen. Sie blockierten die Gleise bis in die Nacht. Starkregen hatte für vollgelaufene Keller und überflutete Straßen gesorgt.