SPÖ will Klarheit über Fußballförderung

Der Fußballverein „SCR Altach“ hat nach ORF-Recherchen von 2009 bis 2011 vom Land Sonderförderungen von 70.000 Euro pro Spielsaison erhalten. In diesem Zeitraum war der Verein abgestiegen. Konkurrenzvereine in der Liga sollen keine Sonderförderung bekommen haben.

Die SPÖ verlangt nun offiziell Aufklärung rund um die Fußballförderung des Landes für den „SCR Altach“. Eine angebliche Sonderförderung über zwei Saisonen hat in der Öffentlichkeit einigen Wirbel ausgelöst. Der Verein soll trotz Abstiegs rund 70.000 Euro Landesförderung pro Saison kassiert haben.

In einer Anfrage an Sport-Landesrätin Mennel (ÖVP) will SPÖ-Vorsitzender Michael Ritsch wissen, ob Mennel die Förderungen als Bevorzugung Altachs betrachte. Ritsch setzt sich in seiner Anfrage außerdem damit auseinander, ob mit Karlheinz Kopf als Aufsichtsrats-Vorsitzendem ein Klub bevorzugt worden sei, weil der Klub von einem prominenten ÖVP-Politiker geführt werde.

Sportreferat legt keine Verträge offen

Recherchen des ORF brachten zutage, dass der Fußballklub „SCR Altach“ in den Spielsaisonen 2009/10 und 2010/2011 zusätzliches Geld neben den üblichen Förderungen vom Land erhalten habe. Es soll sich um 70.000 Euro Sonderförderung pro Saison handeln. Für diese Sonderzahlungen soll es keine schriftlichen Verträge geben. Weder der „SCR Altach“ noch das Sportreferat des Landes legten entsprechende Vereinbarungen offen.

Der damals zuständige Sportlandesrat Siegi Stemer (ÖVP) wollte dazu auf ORF-Anfrage keine Stellung nehmen. Von Seiten des „SCR Altach“ heißt es, es sei nicht Aufgabe eines Fußballklubs, Landesförderungen zu kommentieren. Die Förderungen hätten jedenfalls „nicht das Geringste“ damit zu tun, dass ÖVP-Nationalrat Karlheiz-Kopf Aufsichtsratsvorsitzender des „Cashpoint Altach“ ist.

Abstieg stoppt Sonderförderung nicht

In der Saison 2008/09 spielte der „SCR Altach“ als einziger Vorarlberger Fußballklub in der höchsten österreichischen Spielklasse und erhielt dafür 70.000 Euro Sonderförderung vom Land Vorarlberg. Die Förderung soll Altach auch nach dem Abstieg in die Liga, in der der „FC Dornbirn“, der „FC Lustenau“ und die „Austria Lustenau“ waren, erhalten haben und zwar für weitere zwei Jahre.

Mennel: " Förderungen wie im Vorjahr"

Sportlandesrätin Bernadette Mennel (ÖVP) erklärte gegenüber dem ORF, die beschriebenen Vorgänge seien vor ihrer Amtszeit passiert. Im vergangenen Jahr hätten Altach und die beiden Lustenauer Klubs jeweils die gleichen Landesförderungen erhalten. Würde einer der Klubs in die höchste Spielklasse aufsteigen, werde man sich an einen Tisch setzten und eine zusätzliche Förderung ausverhandeln, da auf diesen Klub auch mehr Ausgaben zukommen würden. Mehr Geld gebe es dann aber nur für die Zeit in der höchsten Spielklasse, so Mennel.

Altach wiederholt bevorzugt?

Der „SCR Altach“ war schon einmal unter Verdacht wegen einer möglichen Bevorzugung durch die öffentliche Hand: Damals hatte der Klub wesentlich mehr Sponsorengelder von der landeseigenen Gesellschaft VKW erhalten als seine Konkurrenten in der Liga. Damals sprach man von Werbewertanalysen.

Links: