„Angelbird“ holt sich finanzkräftige Investoren

Die Start-Up-Firma Angelbird holt sich finanzkräftige Investoren an Bord. Fritz Zumtobel, Privatstiftung von Hans-Peter Metzler und Thomas Lorünser haben fast 60 Prozent der Anteile an der Angelbird Technologies GmbH in Lustenau übernommen.

Aufsehen erregte das Lustenauer Start-Up-Unternehmen Angelbird Technologies GmbH im November 2012 mit seinem Weltrekordversuch bezüglich der geglückten Entwicklung des schnellsten handelsüblichen Desktop-Computers.

Doch das im Bereich der Computertechnik tätige Unternehmen hat schon zuvor die Aufmerksamkeit von finanz- und Know-how-trächtigen Investoren aus Vorarlberg geweckt und diese jetzt auch an Bord geholt. Wie Roman Rabitsch, geschäftsführender Gründungsgesellschafter von Angelbird, gegenüber der Wirtschaftspresseagentur.com erklärte, hätten sich vor Kurzem der Industrielle Fritz Zumtobel, die Privatstiftung der Familie von Hans-Peter Metzler sowie Thomas Lorünser (beide ehemals Newlogic) an dem Unternehmen beteiligt.

Verkauf soll weltweit erfolgen

Konkret hält Fritz Zumtobel zukünftig 36 Prozent der Anteile, 16 Prozent entfallen auf die Familie Metzler Privatstiftung. Jeweils 14,8 Prozent halten Rabitsch und der Gründungsgesellschafter Mark Pustjens. Der ebenfalls schon bei der Gründung dabei gewesene Christopher Bovey hält zwölf Prozent. Die restlichen 6,4 Prozent entfallen auf den Prokuristen Thomas Lorünser.

Angelbird bringt jetzt auch externe Festplatten auf den Markt - der Verkauf soll weltweit erfolgen.

Entwicklung von SSD-Festplatten

Angelbird wurde 2011 gegründet und ist auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Speichermedien, konkret von internen und externen Festplatten, spezialisiert. Im Unterschied zu herkömmlichen Festplatten besitzen die sehr schnellen Festplatten von Angelbird keine mechanisch-beweglichen Teile, sondern arbeiten mit Speicherzellen, sogenannten Nands. Die fachliche Bezeichnung für diese Festplatten heißt SSD (Solid State Drive). Das Unternehmen zählt drei Mitarbeiter.

Wie Rabitsch erklärte, gebe es in Vorarlberg nur wenige Investoren, die sich im Detail für solche High-Tech-Themen interessieren würden. Durch das Engagement von Zumtobel, Metzler und Lorünser sei es Angelbird möglich, von einem weltweiten Netzwerk und von deren Know-how zu profitieren. Das sei angesichts der bestehenden Zukunftspläne wichtig. Denn Angelbird wolle seine Produkte, die bislang insbesondere im Business-Bereich zur Anwendung kamen, jetzt weltweit noch mehr als früher auch an Endverbraucher verkaufen. Zu den Hauptmärkten zählten bislang Österreich, Deutschland und die Schweiz sowie Spanien, Frankreich, Italien und Indien sowie die USA.

Bislang 35.000 SSD-Festplatten produziert

Seit dem Start im März 2011 habe das Unternehmen rund 35.000 SSD-Festplatten produziert und verkauft. Die drei Mitarbeiter in Lustenau sind mit der Entwicklung, dem Sourcing der Komponenten, dem Zusammenbau und der Endfertigung samt Kontrolle der Festplatten beschäftigt. Von externen Zulieferern wie zum Beispiel Computerkomponentenherstellern, von Graf Elektronik in Dornbirn und einer Lauteracher CNC-Technik-Firma kommen die einzelnen Bauteile für den Zusammenbau. „Wir wollen ein österreichisches Qualitätsprodukt bauen, das so weit wie möglich am Produktionsstandort in Vorarlberg hergestellt wird“, so Rabitsch. Der Personalstand soll in den kommenden Monaten aufgestockt werden.