Bodensee-Stiftung: Mehr Pflanzen statt Beton

Die Bodensee-Stiftung verfolgt mit einem Programm die Begrünung von Betriebsgelände. 450 Hektar sollen insgesamt naturnah bepflanzt werden. Die Verpackungsfirma GIKO in Weiler gilt als Vorbild dieser Entwicklung.

Der typische Firmenparkplatz ist betoniert, wird von fünf Millimeter hohem Rasen umrahmt, hat ein paar Koniferen oder vielleicht einen Buchsbaum, der von Schmetterlingsraupen zerfressen wird. Auf dem Dach befindet sich eine Kieswüste.

Chance für das Mikroklima

Das will ein Programm der Bodensee-Stiftung ändern, denn Pflanzen beeinflussen das Mikroklima positiv. Sie ziehen teils selten gewordene Tierarten an und können die Auswirkungen des Klimawandels abfedern. Das Vorhaben schont auch die Ausgaben von Unternehmen. Rund 450 Hektar Firmenareal sollen so naturnah bepflanzt werden. Sven Schulz von der Bodenseestiftung nimmt die Firma GIKO Verpackungen in Weiler unter die Lupe. Das Unternehmen hat vor 15 Jahren begonnen, das Betriebsgelände zu bepflanzen.

Von der Begrünung bis zum Dachwasser

Gärtner Lothar Schmidt hat das Areal gestaltet. Einheimische Arten, die zum jeweiligen Standort passen. Das war die Vorgabe, als die Firma Lothar Schmidt beauftragt hat. Das ganze Gelände ist bepflanzt mit Büschen und Bäumen, die Dächer sind begrünt, über einem Teich versickert ein Teil des Dachwassers anstatt es in die Kanalisation zu leiten.

Bodenseestiftung arbeitet seit 1994 am Programm

Die Bodensee Stiftung für Natur und Kultur bot bei all dem Hilfestellung. Seit 1994 arbeitet die Institution mit Sitz in Radolfszell daran, die Wirtschaftstreibenden in Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein und Vorarlberg für Umweltbelange und nachhaltige Entwicklung zu begeistern

Sendungshinweis, Kutur nach Sechs, Radio Vorarlberg, 17.9.2012

Auf den Dächern von GIKO verlaufen trotz Begrünung meterdicke Lüftungsrohre, große Schächte blasen warme Abluft nach draußen. Propeller kühlen die Maschinen in den Hallen darunter. Laut einer Potentialstudie der Bodenseestiftung gibt es in Vorarlberg 1400 Hektar nicht bebaute Firmenflächen, die man zu 30 Prozent naturnah bepflanzen könnte.

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